VDP.Weinversteigerungen 2015
Weltrekord bei VDP.Auktion in Trier
TRIER/KLOSTER EBERBACH/BAD KREUZNACH. Weinsammler aus aller Welt kamen am drittem September-Wochenende zu den jährlichen Versteigerungen der VDP.Prädikatsweingüter an die Mosel (18.09.), an die Nahe (19.09.) und in den Rheingau (20.09.). Die von ihnen gezahlten Rekordsteigpreise für aktuelle und gereifte Jahrgänge unterstreichen den Stellenwert des deutschen Spitzenweins in der Welt.
Weltrekord: Egon Müller erzielte auf der VDP.Auktion Trier einen Rekordpreis. © VDP | Jens Butz
Den Anfang des Versteigerungsreigens machte traditionell der VDP.Regionalverband Mosel-Saar-Ruwer mit der 128. Prädikatsweinversteigerung. Etwa 300 nationale und internationale Gäste boten auf die Top-Weine der weltweit bekannten Riesling-Erzeuger aus der Region.
Winzer Egon Müller erzielte für seine 2003er Scharzhofberger Trockenbeerenauslese sensationelle 12.000 € je 0,75-Liter-Flasche. Nie zuvor wurde für einen nicht hochbetagten deutschen Wein mehr geboten – Weltrekord! Der Gesamterlös der auf die Folter spannenden, fünfstündigen Auktion beträgt mehr als 1,7 Millionen Euro brutto. Auktionator Maximilian von Kunow (Weingut von Hövel ) spricht von einem „der größten Tage für Mosel-Saar-Ruwer in den letzten 50 Jahren“.
Auch der VDP.Rheingau erzielte am Samstag bei seiner traditionellen Weinversteigerung im ehrwürdigen Laiendormitorium von Kloster Eberbach beachtliche Steigraten. So kam beispielsweise der älteste Wein der Auktion, eine Flasche 1945er Schloss Johannisberger Weißlack Riesling Spätlese, für einen Steigpreis von 1.750 € unter den Hammer, der Taxpreis lag bei 400 €.
Den Abschluss des Versteigerungswochenendes bildete am Sonntag die Auktion des VDP.Nahe-Ahr in der Römerhalle in Bad Kreuznach. Der Bieterwettstreit der Kommissionäre steigerte den Preis für eine 1976er Niederhäuser Hermannsberg Riesling Trockenbeerenauslese von Gut Herrmannsberg auf sagenhafte 1.600 €.
Weitere Höhepunkte
Mosel-Saar-Ruwer:
Rheingau:
Ahr, Nahe, Pfalz und Rheinhessen:
Weingut Keller
2014er Nierstein Hipping „VDP. Grosse Lage“ Riesling | 210,00 €
Schlossgut Diel
2011er Dorsheimer Goldloch „VDP. Grosse Lage“ Riesling Auslese Goldkapsel | 1.040,00 €
Weingut Hermann Dönnhoff
2011er Niederhausener Hermannshöhle „VDP. Grosse Lage“ Riesling Trockenbeerenauslese | 5.900,00 €
Quelle: VDP
Alle Versteigerungsergebnisse zum Download
DOWNLOAD Mosel-Saar-Ruwer | Steigpreise 2015
DOWNLOAD Rheingau | Steigpreise 2015
DOWNLOAD Ahr - Nahe - Pfalz - Rheinhessen | Steigpreise 2015
© Kerstin Bänsch:
Das Team des Weinguts (v. l. n. r.): Jens Riedel und Dr. Christine Dinse (beide Eigentümer) sowie Karsten Peter (Kellermeister).
Erzeuger
Inhaber: Jens Reidel
Kellermeister: Karsten Peter, Außenbetriebsleiter: Markus Leyendecker
1998 übernahm die Familie Maurer die ehemalige Staatsdomäne vom Land Rheinland-Pfalz. Die heutige Gutsverwaltung Niederhausen-Schlossböckelheim umfasst 35 Hektar Rebfläche. Die Familie investierte auch in die Sanierung des Hofes: Das ehemalige Kelterhaus wurde zu einer Vinothek umgebaut, in dem heute Weinproben, Tagungen und Feste stattfinden. Der traditionelle Holzfass-Keller wurde mit Edelstahltanks ergänzt.
Zum Gut Hermannsberg
Erzeuger
Inhaber: Land Hessen
Kellermeister: Ralf Bengel, Bernd Kutschick
Seit 2000 ist Dieter Greiner Geschäftsführer der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach. Über 130 Hektar Rebflächen gilt es zu bewirtschaften. Trotz der großen Fläche dominiert der Riesling mit 99%!
Zum Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach
© JWG Johannisberger Weinvertrieb KG:
Erzeuger
Inhaber: Schloss Johannisberger Weingüterverwaltung
Kellermeister: Gerd Ritter
Schloss Johannisberg steht für eine große Riesling-Tradition im Rheingau, wie nicht nur die herrschaftliche Anlage inmitten der Weinberge oder der Schlosskeller aus dem 18. Jahrhundert belegt, sondern auch das große Potenzial an großen alten Weinen, die immer wieder auf Verkostungen oder Auktionen auftauchen. Auf 35 Hektar werden in auf der eigenen Lage Schloss Johannisberger zu 100 Prozent Rieslinge angebaut. Traditionell ist auch die Auszeichnung der Weine mit Lackfarben: seit 1830 wurde über andersfarbige Versiegelung der Flaschen, die Qualität der Weine dokumentiert. Dieser schöne Brauch ist über Kapselfarben trotz des aktuellen Weinrechtes erhalten geblieben.
Zum Schloss Johannisberg
© Weingut Schlossgut Diel.:
Winzerin mit Leib und Seele: Caroline Diel.
Erzeuger
Inhaber: Armin und Caroline Diel
Kellermeister: Christoph J. Friedrich
Armin Diel hat sich nicht nur international als Spitzenwinzer einen Namen gemacht, er gehört auch zu den profiliertesten Weinpublizisten der Republik. In dieser Funktion war er bis 2009 Chefredakteur des Gault Millau WeinGuide, den er 1993 gemeinsam mit Joel Payne aus der Taufe gehoben hat. Die Weine von Schlossgut Diel zählen zu den Spitzen der Naheregion. Daran hat inzwischen auch Tochter Caroline einen maßgeblichen Anteil, die nach Lehr- und Wanderjahren durch internationale Spitzenweingüter seit 2006 gemeinsam mit Kellermeister Christoph Friedrich für die Erzeugung der Gutsweine verantwortlich zeichnet. Prunkstücke der inzwischen auf 25 Hektar angewachsenen Rebfläche sind die steilen Spitzenlagen in der Gemarkung Dorsheim: Goldloch, Pittermännchen und Burgberg. Dort steht ausschließlich Riesling im Ertrag, der eine perfekte Grundlage für die Große Gewächse und die natursüßen Prädikatsweine den Gutes bildet. Daneben hat sich Schlossgut Diel auch für seine weißen und roten Burgunder einen Namen gemacht. Unsere geheimen Lieblinge sind seine Sekte, die drei Jahre bis sieben Jahre auf der Hefe reifen und in Blindproben durchaus mit ihren Kollegen aus der Champagne mithalten können. In seiner Funktion als langjähriger Vorsitzender des VDP-Nahe und Vizepräsident des Bundesverbandes ist Armin Diel einer der wichtigsten Vorkämpfer für die Lagenklassifikation in Deutschland.
Zum Schlossgut Diel
Erzeuger
Inhaber: Ernst Loosen
Kellermeister: Bernhard Schug
“Den Ursprung widerspiegeln” soll jeder Riesling des Weingutes Dr. Loosen. Für Ernst “Ernie” Loosen lautet die Devise: Das Terroir steht über der Technolgie und die Weinqualität über der Quantität. Ein Geheimnis ist das hohe Alter der Rebstöcke und die sehr geringen Erträge, die sie hervorbringen. Im Keller sorgt Kellermeister Bernhard Schug für langsame Vergärung ohne Reinzuchthefen, keinerlei Schönung und so wenig Bewegung wie möglich. Das Weingut Dr. Loosen besitzt seit über 200 Jahren Weingärten in der Bernkasteler Lay, im Erdener Treppchen und im Ürziger Würzgarten. Diese Standorte sind gerade durch ihr Terroir und ihr Mikroklima bevorzugte Standorte des Rieslings. Seit vielen Jahren kann “Ernie” Loosen mit excellenten Weinen aus diesen Lagen aufwarten, die sich durch ihre konzentrierte Frucht, durch ihr hervorragende Potenzial und durch ihr hohes Maß an Typizität auszeichnen.
Zum Weingut Dr. Loosen
Erzeuger
Helmut Dönnhoff kann heute mit Fug und Recht als Mister "Nahe-Wein" bezeichnet werden, ist er doch weltweit das (!) Aushängeschild der Region! Dönnhoffs Bestreben ist es, dass die Weine die Geschichte der Landschaft, in der sie gewachsen sind, erzählen können. Seine Vorliebe gilt daher, neben seinen trockenen Rieslingen, den fruchtsüßen Spätlesen – vielleicht die Königsdisziplin des Rieslings. Seine Weingärten umfassen 20 Hektar in den Spitzenlagen an der mittleren Nahe. Dazu zählen die Niederhäuser Hermannshöhle, die Oberhäuser Brücke und der Schlossböckelheimer Felsenberg. Sie sind zu 80 Prozent mit Riesling bestockt; der Rest mit Weiß- und Grauburgunder. Ausbau erfolgt in Holz- und Edelstahlfässern im Keller. Dönnhoff gilt als Experte im Ausbau des Rieslings im klassischen Eichenholzfaß. Obwohl Helmut Dönnhoff sich der Wertigkeit seiner Produkte bewusst ist hält er die Preise seiner Weine seit Jahren weitestgehend stabil. Im internationalen Vergleich sind seine großartigen Gewächse zu absoluten Schnäppchenpreisen zu erwerben.
Zum Weingut Hermann Dönnhoff
© Weingut Keller:
Familie Keller (v.l.n.r.): Julia, Max, Klaus-Peter und Felix Keller.
Erzeuger
Inhaber: Klaus Keller
Kellermeister: Klaus und Klaus-Peter Keller
Der Betrieb von Klaus Keller und Sohn Klaus-Peter gehört mit zu den Meilensteinen der „neuen“ Rieslingkultur in Deutschland. Das Weingut ist gerade für seine Riesling trocken wie edelsüß weltbekannt geworden. Mittlerweile sind 80 Prozent der Fläche mit Riesling bepflanzt. Akribische Arbeit in den 12,5 ha Weinbergen mit der Spitzenlage Dalsheimer Hubacker, Spontanvergärung und ein längeres Hefelager sind drei der Geheimnisse der Spitzenqualität des Weingutes. Der grandiose Riesling G-Max mit dem nicht minder gehaltvollen Namen dient den beiden dabei als Experimentierfeld, um noch mehr aus dem Riesling herauszuholen.
Zum Weingut Keller
© Weingut Peter Jakob Kühn:
Das Bio-Weingut Peter Jakob Kühn.
Erzeuger
Inhaber: Peter Jakob Kühn
Kellermeister: Peter Jakob und Peter Bernhard Kühn
Peter Jakob Kühn hat sich in kurzer Zeit zu den Spitzenerzeugern des Rheingaus hochgearbeitet. Das Weingut bewirtschaftet 15 Hektar Weinberge. Die Rebfläche teilt sich auf in 83% Riesling und 17% Spätburgunder. Die Spitzenlagen sind Oestricher Lenchen und Oestricher Doosberg. Für die Kühns liegt die Grundlage der Qualität in der natürlichen Pflege der Weinberge, der selectiven Lese und dem schonenden Ausbau der Weine. "Ziel der Vinifikation sind fruchtige reintönige Weine mit einer feinen Harmonie von Süße und Säure", so Peter Jakob Kühn. Trockene Rieslinge dominieren im Weingut. Die Prädikatsbezeichnungen sind den restsüßen Weinen vorbehalten. Auch beim Verschluß ist Peter Jakob Kühn unermüdlich: er setzt konsequent Schraubverschlüsse als Alternative zum Naturkork ein.
Zum Weingut Peter Jakob Kühn
Erzeuger
Inhaber: Maximilian von Kunow
Kellermeister: Maximilian von Kunow
Das Weingut von Eberhard von Kunow umfasst 11 Hektar. Davon 3 Hektar aus der weltberühmten Lage Scharfhofberg. In Alleinbesitz befindet sich die Oberemmeler Hütte und der Kanzemer Hörecker. Kunow baut seine Riesling traditionell im Holzfass aus. Der Gutsherrn bringt es mit seiner Philosophie auf den Punkt: "Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken".
Zum Weingut von Hövel