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Die Weinlage Heppenheimer Centgericht ist nach der ehemaligen Gerichtsstätte am Heppenheimer Landberg benannt, an der mehr als tausend Jahre lang Recht gesprochen wurde.
Von 1927 bis 1929 unterhielt die Weinbauschule Oppenheim dort einen Versuchsweinberg zur Erforschung reblausresistenter Unterlagen. Im Volksmund wird das Centgericht deshalb als „Rebmuttergarten” oder „in der Rebschule” bezeichnet. Steht man im Centgericht schaut man direkt auf das Ried, wie das Rheintal von den Heppenheimern genannt wird. Linkerhand befindet sich der Ortskern von Heppenheim mit der Starkenburg und Rechterhand die Gemeinde Bensheim mit dem Hemsberg. Zwischen den beiden Orten erstrecken sich kleinparzellierte Weinberge, die im unteren Bereich mit einem tiefgründigen Löss- und Lehmboden ausgestattet sind. Im oberen Drittel befindet sich eine Lössauflage. Die Lage ist seit dem Jahr 1970 im Alleinbesitz der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach (Domaine Bergstraße).
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Die Lage Engelmannsberg liegt westlich der Straße, die von Hattenheim Richtung Kloster Eberbach führt und grenzt im Süden direkt an die rheingauer Bahnstrecke. Durchzogen ist sie von einigen Weinbergshecken.
Obwohl der Weinberg recht flach ist, findet man hier – für den mittleren Rheingau sehr selten – vereinzelt alte Natursteinmauern zur Einfriedung der Weinberge. Nach Westen hin hat man eine herrliche Aussicht über Hattenheim und den ganzen Rheingau bis zum Binger Loch. Der Name Engelmannsberg geht auf den „Edelknecht Engilmann” von Hattenheim zurück, der 1321 seine Weingüter dem Kloster Eberbach schenkte. Die Böden werden dominiert von tiefgründigen Lössen und Lößlehmen sowie tertiären Mergelböden und Tonlinsen. Durch die tiefgründige Struktur kann der Boden viel Wasser speichern und in trockenen Jahren ein hohes Potential an Wasser sowie Mineral- und Nährstoffen sicherstellen. Die Reben können ihre Wurzeln gut ausbreiten und sich optimal versorgen. Die gesamte Lage gilt als bestes Spätburgunderterroir Hattenheims.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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Der Steinberg befindet sich im Alleinbesitz der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach.
Er geht auf eine Gründung der Kloster Eberbacher Zisterziensermönche zurück und ist mit etwa 34 ha Rebfläche der größte, zusammen- hängende Weinbergsbesitz im Rheingau. Zum Schutz vor Traubendieben und Wild errichteten die Mönche eine bis zu vier Meter hohe und 3,8 km lange Mauer um ihren Weinberg. Heute schützt die Mauer die Trauben vor Kaltluft-strömen aus dem nahen Wald.
Auch erzeugt diese "Schutzmauer" ein einzigartiges
Mikroklima. Die weltberühmte Lage Steinberg, mit seinen tiefgründigen Schieferböden, war der Lieblingsweinberg der Eberbacher Mönche. "Der Name des Herrn sei gepriesen und es blühe der Steinberg", mit diesen Worten endete der Herbstbericht von Kloster Eberbach im Jahre 1762.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Die Domdechaney ist eine nach Süden ausgerichtete, zu Füßen der Hochheimer Kirche „St. Peter und Paul“ gelegene, historische Spitzenlage.
Der ungewöhnliche Name verweist auf das frühere Eigentum des Mainzer Domkapitels. Die Mainzer Domdechanten hatten unmittelbar am Weinberg im so genannten Schlösschen neben der Kirche ihre Sommerresidenz. Es wird berichtet, sie hätten bereits im 18. Jahrhundert in heißen Jahren Wasser aus dem Main in den Weinberg fahren lassen. Die Domdechaney hat sehr schwere kalkhaltige Böden, die auch in heißen Jahren einen guten Wasserhaushalt garantieren. So können die Rebwurzeln bis spät in den Herbst Nährstoffe aus dem Boden ziehen und die Trauben durch lange Assimilation im Blattwerk zu hoher Reife gelangen. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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Auf bis zu 190m NN liegt die nach Süden ausgerichtete Einzellage von Wäldern umgeben mit einer Hangneigung von 20%. Dabei umfasst der Herrnwingert eine Rebfläche von insgesamt 11Hektar.
Ursprünglich befand sich der die Weinlage im Besitz eines geistlichen oder weltlichen Herrn. So lässt sich der Namen herleiten. Seit 1946 ist die Lage im Alleinbesitz der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach. Durch die hohe Sonneneinstrahlung und die hoch über dem Rheingraben kühlenden Winde ist der Herrnwingert bevorteilt. Zum Großteil findet sich im Untergrund Lehmboden, zum Teil auch Sandboden, der leicht erwärmbar ist.
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Der alte Weinort Rauenthal wurde bereits im Jahre 1293 urkundlich im Erbacher Zinsregister erwähnt. Die ersten Weinbergslagen sind gar schon seit 1211 bekannt.
Das Dorf und die Weinberge liegen am Südhang des Taunusgebirges. Der Name „Rauenthaler Baiken“ leitet sich von ahd. bougen=biegen her und beschreibt die Lage in der Beuge des Rauenthaler Berges zum Sulzbach hin. Die Eberbacher Abtei besaß zwar auch im Mittelalter in Rauenthal Grundeigentum, doch ist die Entstehung des Rauenthaler Staatsweingutes auf Ankauf aus privater Hand zurückzuführen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert erlangen die Rauenthaler Weine Weltruf. Für die königlich-preußische Dominialverwaltung ein guter Grund, mit dem Erlös des Verkaufes des Wiesbadener Neroberges das Wilhelmy’sche Weingut in Rauenthal zu erwerben. Der Baiken ist geprägt von mittel- und tiefgründigen Phyllitböden.
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Der Marcobrunn liegt zwischen Erbach und Hattenheim auf einem nach Süden geneigten Hang.
Der Name, vor 1200 als „markenburne", ab 1275 als „markenborne" erwähnt, kommt von „marka" (= Grenze) und bezeichnet einen Brunnen an der Gemarkungsgrenze Erbach-Hattenheim. Als die Erbacher um 1810 den Brunnen mit einer klassizistischen Umrahmung schmückten, schrieben sie auf den oberen Abschluss „Marcobrunnen Gemarkung Erbach", die darüber erbosten Hattenheimer schrieben später auf ihre Seite: „So ist es richtig und so soll es sein. Für Erbach das Wasser und für Hattenheim den Wein!“ Der mittelschwere Boden ist geprägt von glimmerführendem tertiärem Mergel mit zum Teil lateraler Wasserversorgung. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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Der Siegelsberg in Erbach ist ein Südhang, der mit einer Neigung von 16% auf einer Höhe von 100 m über NN liegt.
Seine windgeschützte Lage und die optimale Sonneneinstrahlung führt im Siegelsberg zu einer sehr frühen Blüte und Reife. Der Name kommt wahrscheinlich von einem einstmaligen Kauf, der mit einem gesiegelten Vertrag abgeschlossen wurde. Der Boden hat sich aus Tonschichten mit einer Lößlehmauflage gebildet und bringt kräftige, fruchtige Rieslinge hervor, die von einer rassigen Säure und einem eleganten Spiel geprägt sind und sich durch ihre Lagerfähigkeit auszeichnen. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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Der Lagenname selbst gibt gleich den ersten Hinweis auf die steinig-sandige Bodenbeschaffenheit. Locker strukturiert besitzt die Lage Stein eine optimale Durchlüftung des Bodens.
Bezüglich Wasser und Mineralstoffen ist sie ein Leichtathlet, im Gegensatz zu den umliegenden kräftigen Lösslehm- und Tonmergelböden. Der Stein schließt direkt oberhalb der Lage Victoriaberg an und westlich an die Hochheimer Hölle an. Die Stadt Flörsheim liegt in östlicher Richtung und der Main liegt unterhalb in Wurfdistanz zur Lage Stein.
Kies und Sand mit Lehm | Süd | 10% | 100m ü.NN
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Das Hochheimer Kirchenstück liegt unmittelbar östlich der Hochheimer Pfarrkirche "St. Peter und Paul" und nur einen Steinwurf entfernt von der Lage Domdechaney, unterscheidet sich aber deutlich in Terroir und Charakter der Weine.
Der mäßig steile Hang ist nach Süden ausgerichtet, die städtische Bebauung im Norden schützt die Lage vor kalten Nordwinden. Die Bodenstruktur wechselt von schwerem Kalk über Löß bis zu leichteren Sandauflagen über dem tiefen, wasserhaltenden Untergrund. Der Name Kirchenstück ist nicht nur ein eindeutig geographischer Wegweiser, sondern verweist auch auf den früheren Teilbesitz des Mainzer Domkapitels. In Folge der Säkularisation wurde zunächst die Herzoglich-Nassauische, später die Preußische und heute die Hessische Staatsdomäne Eigentümer. Größte Privateigentümer sind das Domdechant Werner´sche Weingut und das Weingut des Grafen Schönborn. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Weingut Georg Breuer
Der Rüdesheimer Berg Roseneck ist eingebettet zwischen den Lagen Berg Schlossberg und Drachenstein.
Der Name Roseneck beschreibt die Wildrosenhecken, die hier vielfach auf den Felsvorsprüngen anzutreffen sind. Die Lage gliedert sich in einen östlichen und einen westlichen Teil. Im westlichen Bereich befindet sich ein schluchtenartiger Einschnitt mit den steilsten Weinbergen. Der Boden hier ist an den meisten Stellen mitteltiefgründig mit extrem steinigen Abschnitten. Weiter in östlicher Richtung läuft der Bereich eher flach aus und wird im Osten durch einen Felsvorsprung begrenzt. Hier findet man tiefgründige Lößlehmböden. Über seine komplette Größe ist der Berg Roseneck, mit einer Steigung von 33%, nach Süden ausgerichtet.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Weingut Georg Breuer
Der Rüdesheimer Berg Schlossberg ist mit 70% Steigung die steilste Weinbergslage im Rheingau.
Seinen Namen verdankt diese Lage der Ehrenfelser Schlossruine. Gerade die Weinberge des Rüdesheimer Berges, insbesondere aus dem geschützten Berg Schlossberg, genießen eine intensive Sonneneinstrahlung. Schiefer und Taunusquarzit speichern tagsüber Wärme, die sie nachts an die Reben wieder abgeben.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Weingut Dr. Nägler
Beim Berg Rottland handelt sich um eine Steillage mit einer Hangneigung von 33% am westlichen Ortsrand von Rüdesheim, nahe dem Binger Loch.
Der Name leitet sich ab von "reuten, rotten, roden", worunter man die Urbarmachung für weinbauliche Nutzung verstand. Er ist wohl unmittelbar zurückzuführen auf eine in den Jahren von 1031-1051 vom Mainzer Erzbischof gemachte Schenkung an die Rüdesheimer und Eibinger Winzer, mit der er ihnen Brachland für die Rodung überließ. Die Bodenzusammensetzung im Berg Rottland wechselt und ist sehr steinig mit Anteilen von Schiefer, Quarzit und Kies, die zum Teil leicht mit Löß abgedeckt sind. Bedingt durch das optimale Kleinklima mit hohen Licht- und Strahlungsmengen gelangen die Trauben im Berg Rottland zu großer Reife.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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Eine alte Lehensurkunde aus dem Jahre 1464 zeugt von der Übergabe des heutigen Mannbergs, damals Mannwerk genannt, durch Pfalzgraf Ludwig an seinen Kanzler Johann Langwerth von Simmern.
Das war der Beginn einer 500 Jahre alten Weintradition. Die Südlage, mit einer Steigung von 18-27% ist zwischen Hattenheim und Erbach am Rhein gelegen. Durch unterirdische Wasseradern ist im Mannberg eine optimale Rebenversorgung garantiert. Der Boden ist ein tiefgründiger, kalkhaltiger Lößboden. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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