Weingourmet/Feinschmecker-Bewertungen schlagen zu Archiv
Bei der Septemberausgabe des Weingourmet war es beigeklebt, – das bei vielen Weinfreunden erwartete Heft im DIN lang-Format über den Weinjahrgang 2003 in Deutschland. Wie im letzten Jahr beschränkte sich die Redaktion auf die Heftchenform und wählte aus Kostengründen nicht mehr die ausführlichere Buchform, die mit dem Gault Millau Weinguide vergleichbar war.
Schon im Vorwort wird auf den eher schwierigen Jahrgang 2003 hingewiesen, auf das Problem der nachträglichen Säuerung und auf den Trockenstress der Reben, die sich im Wein bemerkbar machten. So wurden viele Weingüter denn auch um einen halben bis einen ganzen Punkt abgewertet. Erfreulich aber erst einmal die Neuaufnahme von 150 Weingütern, meist junge Betriebe, bei denen noch so manche Entdeckung zu machen ist.
Ebenfalls positiv, dass viele Winzer besonders aus Rheinhessen wie etwa Battenfeld-Spanier, Milch, Manz, Sekthaus Raumland, Sander und Scherner-Kleinhans sich enorm um bis zu 1,5 Punkten verbessern konnten.
Daneben mussten einige Betriebe 2003 beim Weingourmet/Feinschmecker auch „Federn lassen“. So verlieren die Toperzeuger Meyer-Näkel von der Ahr, Johner und Dr. Heger aus Baden, Toni Jost vom Mittelrhein, Heymann-Loewenstein von der Mosel, Bürklin-Wolf und Köhler-Ruprecht aus der Pfalz sowie Keller aus Rheinhessen ihre 5 Feinschmecker „F“'s. Stutzig wird der Leser bei den Jahrgangsbewertungen der Spitzenerzeuger Fritz Haag (5 F) und der Schubertschen Gutsverwaltung (4 F) von Mosel-Saar-Ruwer. Bei Haag wird von „leichten Ermüdungserscheinungen“ der trockenen Rieslinge gesprochen, bei Schubert gar von einer „sehr undifferenzierten“ Kollektion. Dennoch behalten beide Traditionsgüter ihre Feinschmecker „F'“s vom Vorjahr. Im Zuge der Gleichbehandlung vielleicht kein eleganter Zug der Redaktion.
Weitere Aufsteiger der letzten Jahre wie das Weingut van Volxem von der Saar oder Ratzenberger vom Mittelrhein werden von 3,5 auf 2,5 abgepunktet. Auch Moselwinzer Markus Molitor – mit Preisrekord bei der letzten Bernkasteler Ring Versteigerung –ergeht es nicht besser: Bei ihm geht es ebenfalls um einen Punkt auf 2,5 „F'“s runter. Dabei bewertet Molitor selbst seine Kollektion 2003 als eine der besten überhaupt. Vielleicht liegt das Problem bei ihm und anderen daran, dass er bei Redaktionsschluss nur Fassproben (und die auch nicht von allen Weinen) schicken konnte. Abgefüllt wird bei Molitor nämlich erst jetzt im September, wie beispielsweise bei Heymann-Löwenstein auch. Redaktionsschluss war allerdings schon im Frühsommer.
So würde die Redaktion sicherlich gut daran tun, nicht den Trend zu immer früher perfekt präsenten Weinen zu fördern, sondern differenzierter gerade auch den Winzern gerecht zu werden, deren Ausbauphilosophie eine lange Reife vorsieht. Faßproben beim Riesling sind bekanntermaßen eine heikle Angelegenheit und haben gegenüber fertigen Weinen nunmal ein schwieriges Standing - befinden sie sich doch noch mitten in der Entwicklung.
Wir sind jedenfalls besonders gespannt auch auf die Kollektionen der kritisierten Winzer. Markus Molitor wird uns seine Rieslinge allerdings erst im Dezember zur Verfügung stellen –– dann haben sie sich seinen Worten nach vom Füllstress erholt und zeigen ihr ganzes Potenzial
Ebenfalls positiv, dass viele Winzer besonders aus Rheinhessen wie etwa Battenfeld-Spanier, Milch, Manz, Sekthaus Raumland, Sander und Scherner-Kleinhans sich enorm um bis zu 1,5 Punkten verbessern konnten.
Daneben mussten einige Betriebe 2003 beim Weingourmet/Feinschmecker auch ?Federn lassen?. So verlieren die Toperzeuger Meyer-Näkel von der Ahr, Johner und Dr. Heger aus Baden, Toni Jost vom Mittelrhein, Heymann-Loewenstein von der Mosel, Bürklin-Wolf und Köhler-Ruprecht aus der Pfalz sowie Keller aus Rheinhessen ihre 5 Feinschmecker ?F?s. Stutzig wird der Leser bei den Jahrgangsbewertungen der Spitzenerzeuger Fritz Haag (5 F) und der Schubertschen Gutsverwaltung (4 F) von Mosel-Saar-Ruwer. Bei Haag wird von ?leichten Ermüdungserscheinungen? der trockenen Rieslinge gesprochen, bei Schubert gar von einer ?sehr undifferenzierten? Kollektion. Dennoch behalten beide Traditionsgüter ihre Feinschmecker ?F?s vom Vorjahr. Im Zuge der Gleichbehandlung vielleicht kein eleganter Zug der Redaktion.
Weitere Aufsteiger der letzten Jahre wie das Weingut van Volxem von der Saar oder Ratzenberger vom Mittelrhein werden von 3,5 auf 2,5 abgepunktet. Auch Moselwinzer Markus Molitor ? mit Preisrekord bei der letzten Bernkasteler Ring Versteigerung ? ergeht es nicht besser: Bei ihm gehts ebenfalls um einen Punkt auf 2,5 ?F?s runter. Dabei bewertet Molitor selbst seine Kollektion 2003 als eine der besten überhaupt. Vielleicht liegt das Problem bei ihm und anderen daran, dass er bei Redaktionsschluss nur Fassproben (und die auch nicht von allen Weinen) schicken konnte. Abgefüllt wird bei Molitor nämlich erst jetzt im September, wie beispielsweise bei Heymann-Löwenstein auch. Redaktionsschluss war allerdings schon im Frühsommer.
So würde die Redaktion sicherlich gut daran tun, nicht den Trend zu immer früher perfekt präsenten Weinen zu fördern, sondern differenzierter gerade auch den Winzern gerecht zu werden, deren Ausbauphilosophie eine lange Reife vorsieht. Faßproben beim Riesling sind bekanntermaßen eine heikle Angelegenheit und haben gegenüber fertigen Weinen nunmal ein schwieriges Standing - befinden sie sich doch noch mitten in der Entwicklung.
Wir sind jedenfalls besonders gespannt auch die Kollektionen der kritisierten Winzer. Markus Molitor wird uns seine Rieslinge allerdings erst im Dezember zur Verfügung stellen ? dann haben sie sich seinen Worten nach vom Füllstress erholt und zeigen ihr ganzes Potenzial.