Theo Haart Winzer des Jahres beim Gault Millau Archiv
Theo Haart Winzer des Jahres beim Gault Millau MAINZ. Zum »Winzer des Jahres« proklamiert die Gault Millau-Redaktion Theo Haart vom Weingut Reinhold Haart in Piesport an der Mosel. »Seine grandiosen Rieslinge können zu wahren Kunstwerken aufblühen. Er hat sich mit Ausdauer einen Platz in der Weltspitze gesichert«, loben die Herausgeber den sympathischen Mosel-Winzer, dessen Weingut nun auch in die 5-Trauben-Kategorie aufgenommen wird. Uns freut die Ehrung in besonderem Masse, da wir auch schon im letzten Jahr kurz davor waren , das Weingut Reinhold Haart ~erzeuger~14~ ganz nach oben zustufen. Glückwunsch dazu!!!!Der »Aufsteiger des Jahres« kommt aus Württemberg. In nicht mal zehn Jahren hat es Rainer Schnaitmann ~erzeuger~246~ aus Fellbach geschafft, sich mit seinen Rotweinen in die deutsche Sptize vorzuarbeiten. »Eine bewunderswerte Leistung«, erklärte Joel Payne während der Präsentation. Die »Entdeckung des Jahres« haben die Herausgeber in Baden gemacht. Hanspeter Ziereisen vom gleichnamigen Weingut in Efringen-Kirchen im Markgräfler Land überzeugte mit einer Kollektion, die ihm auf Anhieb zwei Trauben bescherte.
Der Ehrentitel »Kollektion des Jahres« geht an die Mosel: an das Weingut Joh. Jos. Prüm ~erzeuger~93~ in Bernkastel-Wehlen. Seine fruchtig-süßen Rieslinge sind schon länger Legende, im Jahrgang 2005 übertraf sich Dr. Manfred Prüm aber selbst. Sonja Schilg vom Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth zeichnen die Herausgeber des Gault Millau als »Gutsverwalter des Jahres« aus. Sie habe das Traditionsgut maßgeblich voran gebracht, heißt es in der Laudatio.
Der Jahrgang 2005 wird in weiten Teilen des Landes nicht gerade in die Geschichte eingehen. So das Fazit der Gault Millau-Redaktion, nachdem sie rund 10.000 Flaschen geöffnet und den Inhalt kritisch unter die Lupe genommen hat. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn es gibt in diesem Jahrgang offenbar ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Davon profitierten nach Einschätzung der Redaktion etwa Gebiete wie Franken, der Mittelrhein, die Ahr und in besonderem Maße die Nahe. An der Spitze der Qualitätsskala stehen unangefochten Mosel und Saar, deren feinfruchtige und edelsüßen Weine die wahre Größe des Rieslings voll zur Geltung bringen. »Wir probierten grandiose Weine, wie sie in hundert Jahren nur ein paar mal gelingen«, schwärmen die Chefredakteure Armin Diel und Joel Payne.
Auf über 800 Seiten sind in der 14. Ausgabe des Gault Millau WeinGuide nunmehr über 550 Betriebe mit mindestens einer Traube verzeichnet, weitere 260 sind als empfehlenswert eingestuft.
Die 13 deutschen Anbaugebiete im Überblick
Ahr: 2004er Spätburgunder gewinnen an Tiefe
Noch vor wenigen Jahren hatten das Weingut Meyer-Näkel ~erzeuger~43~ und der Deutzerhof ~erzeuger~42~ als einsames Führungsduo die Qualitätsspitze des Anbaugebietes gebildet. Mittlerweile ist das Weingut Jean Stodden in Rech in die Spitzengruppe der Vier-Trauben-Betriebe an der Ahr vorgestoßen. Und die Konkurrenz schläft nicht. Es sind neben Nelles und Kreuzberg vor allem die Brüder Adeneuer, die mit immer besseren Rotweinen bald schon zur Spitze aufschließen könnten, haben die Herausgeber des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne, nach umfangreichen Verkostungen festgestellt.
Nach dem überragenden Jahrgang 2003 hatten es die 2004er zunächst ein wenig schwer, eigene Akzente zu setzen. »Doch die Spätburgunder haben sich ausgesprochen zu ihrem Vorteil entwickelt«, wissen die Chefredakteure Armin Diel und Joel Payne. So ist es kein Wunder, dass zwei von ihnen der Sprung in die Top Ten der besten Rotweine Deutschlands gelang. Bester Wein des Jahrgangs an der Ahr ist das famose »Große Gewächs« aus der Walporzheimer Gärkammer von Adeneuer, gefolgt von Stoddens Recher Herrenberg Alte Reben.
Neu in der Riege der Traubenbetriebe ist das Kloster Marienthal, früher einmal Staatsdomäne des Landes Rheinland-Pfalz. Doch auch das Weingut Römergewölbe von Paul Schuhmacher ist eine Empfehlung wert. Insgesamt 17 Betriebe mit einer und mehr Trauben werden ausführlich besprochen, drei weitere sind empfehlenswert.
Baden: »Entdeckung des Jahres« heißt Hanspeter Ziereisen
Die »Entdeckung des Jahres« kommt in diesem Jahr aus dem großen Anbaugebiet, das sich zwischen Bergstraße und Bodensee erstreckt. Hanspeter Ziereisen ist im südlichsten Zipfel Badens zuhause, ganz nahe der Schweizer Grenze. »Er steht stellvertretend für die großen Fortschritte, die das Markgräfler Land in den letzten Jahren gemacht hat. Seine Spätburgunder sind ausgezeichnet, seine Gutedel im besten Sinne eigenwillig«, wissen die Herausgeber des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne.
Die Rotweine des Jahrgangs 2004 sind oft besser, als es ihr Ruf erahnen lässt. Nicht von ungefähr fanden gleich vier badische Top-Erzeugisse den Weg unter die besten zehn aus ganz Deutschland: Von Salwey, dem immer stärker auftrumpfenden Freiherr von Gleichenstein ~erzeuger~407~ und von Bernhard Huber ~erzeuger~414~ platzierten sich gleich zwei Spitzengewächse. Einen solchen Doppelschlag konnte das Weingut Salwey ~erzeuger~6~ bei den trockenen weißen Burgundersorten landen. Sein Oberrotweiler Henkenberg Grauburgunder ist sogar der beste Wein des Jahrgangs 2005 in dieser Kategorie.
In der Führungsetage des Anbaugebietes gibt es keine Veränderung. Die Vier-Trauben-Weingüter Dr. Heger, Huber, Laible, Salwey sowie Reinhold und Cornelia Schneider bleiben vorläufig noch unter sich. Aufgestiegen in die Reihe der Betriebe mit drei Trauben sind Holger Koch in Bickensohl und Fritz Waßmer in Bad Krozingen-Schlatt. Holger Dütsch in Neuweier, Claus und Susanne Schneider in Weil sowie das Staatsweingut Meersburg dürfen sich jeweils über die zweite Traube freuen. Neu in der Traubenklasse sind Otto und Martin Frey in Denzlingen, Höfflin in Bötzingen, Friedrich Kiefer in Eichstetten und Zimmermann in Schliengen.
Insgesamt werden im neuen Gault Millau WeinGuide 81 Erzeuger aus Baden ausführlich dargestellt, weitere 24 Betriebe gelten als empfehlenswert.
Franken: Aufbruchstimmung mit gelungenem Silvaner
In die fränkische Betriebshierarchie ist Bewegung gekommen. Zwar bleibt das Vier-Trauben-Trio mit Fürst Castell, Rudolf Fürst und Horst Sauer ~erzeuger~58~ unverändert an der Spitze. Doch unter den Drei-Trauben-Gütern gibt es gleich zwei Aufsteiger: den talentierten Jürgen Hofmann ~erzeuger~448~ aus Röttingen im Taubertal und das traditionsreiche Bürgerspital ~erzeuger~171~, das wieder zur Würzburger Konkurrenz aufschließt. Aufsteiger mit zwei Trauben sind die Trockenen Schmitts in Randersacker sowie Graf Schönborn auf Schloss Hallburg.
Und da es zudem drei Neulinge in der Traubenriege gibt, kann man durchaus von einer Aufbruchstimmung in Franken sprechen. Der Winzerhof Burrlein in Mainstockheim, das Weingut der Gebrüder Geiger in Thüngersheim sowie das Weingut Markus Schneider in Volkach erhielten die erste Traube. Dazu passt, dass in der umfangreichen Rubrik der »Weiteren empfehlenswerten Betriebe« diesmal sogar zehn ganz neue Adressen verzeichnet sind.
Vor allem vom Silvaner gibt es aus dem Jahrgang 2005 sehr gelungene Exemplare. »Einige Große Gewächse waren dem Riesling durchaus ebenbürtig« haben die Herausgeber Armin Diel und Joel Payne bei ihren umfangreichen Verkostungen festgestellt. Sie entdeckten aber auch eine stattliche Menge angenehm zu trinkender Alltagsweine. Nicht zuletzt konnten etliche Weißburgunder durch ihre gute Säurestruktur überzeugen.
Insgesamt werden 50 Güter und ihre Weine im neuen Gault Millau WeinGuide ausführlich vorgestellt, 29 weitere schafften die Aufnahme in die Rubrik der empfehlenswerten Betriebe.
Hessische Bergstraße: Meist nur Kabinettweine aus 2005
Das kleine Gebiet zwischen Darmstadt und Heppenheim schöpft derzeit seine Möglichkeiten nicht voll aus. Obwohl hier im Jahrgang 2005 mit 90 Prozent die meisten Prädikatsweine geerntet wurden, kam nicht mal die Hälfte in dieser Kategorie auf die Flasche. Und wenn, dann waren es meist bescheidene Kabinettweine, monieren die Chefredakteure des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne. Spätlesen gehören zur Mangelware und Auslesen machen sich geradezu rar.
Das Weingut Simon-Bürkle ~erzeuger~462~ gibt auch in diesem Jahrgang bei den trockenen und halbtrockenen Weinen den Ton in der Region an. Da kann selbst die Staatsdomäne in Bensheim nicht ganz mithalten, wenn ihr auch der erste Rang bei den edelsüßen Spezialitäten noch keiner der Konkurrenten streitig macht.
Die Hierarchie der Spitzenbetriebe an der Hessischen Bergstraße präsentiert sich wie im Vorjahr. Hinter dem Staatsweingut, drei Trauben, folgen das Weingut Simon-Bürkle sowie das der Stadt Bensheim mit jeweils zwei. Mit einer Traube sind die Genossenschaft der Bergsträßer Winzer in Heppenheim sowie das Weingut Rothweiler in Bensheim ausgezeichnet. Drei weitere Betriebe sind als empfehlenswert eingestuft.
Mittelrhein: Spitzenposition beim halbtrockenen Riesling
Wird am Mittelrhein bald der Riesling knapp? Die Redaktion des Gault Millau WeinGuide jedenfalls hat festgestellt, dass der seit Jahren anhaltende Schrumpfungsprozess langsam zum Stillstand kommt. Es gibt sogar Projekt, wie etwa den Oberwesel Oelsberg, wo bereits brach gefallene Steilhänge wieder mit Riesling-Reben bestockt werden. »Die weltweite Renaissance des Rieslings führt offenbar auch in dieser kleinen Region zwischen Bacharach und Königswinter zu einem Aufschwung«, haben die Herausgeber des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne, festgestellt.
Im Schnitt haben die Winzer im Jahrgang 2005 hier 30 Prozent weniger als in den Vorjahren geerntet, was zu einer weiteren Verknappung führen dürfte. Bei den halbtrockenen Rieslingen nimmt der Mittelrhein in ganz Deutschland eine führende Position ein. Bei den trockenen Spitzenweinen sucht die Region hingegen noch den Anschluss an die Leistungen in der Nachbarschaft.
Sehr gute Weine hat wieder der führende Betrieb von Florian Weingart in Spay ~erzeuger~71~ vorgestellt, doch kann sein Nachbar aus dem gleichen Ort, Mathias Müller ~erzeuger~68~, erneut sehr gut mithalten. Hinter Weingart als alleinigem Anführer mit vier Trauben folgt neben Müller eine Gruppe von weiteren vier Spitzenwinzern: die beiden Bacharacher Güter Jost ~erzeuger~65~ und Ratzenberger ~erzeuger~70~ sowie aus dem Bopparder Bereich Didinger und August Perll.
Alles in allem bleibt das von etwa 465 Hektar Steillagen geprägte romantische Rheintal in den Händen von einigen leistungsfähigen Familienbetrieben, wovon der neue Gault Millau WeinGuide 19 in der Traubenklasse vorstellt. Dazu kommen immerhin noch elf »weitere empfehlenswerte Betriebe«. Neu in dieser Gruppe sind Oliver Krupp in Bruchhausen, gelegen im nördlichsten Zipfel des Gebietes, sowie die Villa Riesling in Manubach, am südlichsten Punkt der Region.
Mosel-Saar-Ruwer: »Winzer des Jahres« und »Kollektion des Jahres«
Der Jahrgang 2005 zeigt an Mosel und Saar die ganze Größe des Rieslings. Hochkarätige Spät- und Auslesen sowie konzentrierte Beeren- und Trockenbeerenauslesen ließen die Chefredakteure Armin Diel und Joel Payne bei den umfangreichen Proben für den neuen Gault Millau WeinGuide ins Schwärmen geraten. So wundert es nicht, dass die vielleicht wichtigsten Ehrungen eines Jahres diesmal beide an die Mosel gehen.
»Winzer des Jahres« ist Theo Haart vom Weingut Reinhold Haart ~erzeuger~14~. »Der Piesporter zählt eher zu den Stillen im Lande. Auch seine sublimen Rieslinge schlagen zunächst leise Töne an ? bevor sie zu unvergleichlichen Kunstwerken aufblühen«, loben die Herausgeber. Das ist aber nicht die einzige Auszeichnung, die Haart entgegen nehmen kann. Sein Gut stieg auf in den Olymp der Weltklasse-Winzer und darf jetzt fünf Trauben tragen. Zugleich stellt der Piesporter die beste Riesling Spätlese des Jahrgangs in ganz Deutschland: natürlich aus der berühmten Lage Goldtröpfchen.
Viele Jahre hatte das Weingut Joh. Jos. Prüm ~erzeuger~93~ in Wehlen fast ein Abonnement auf diesen Titel. Diesmal sind die Stärken dieses Mustergutes noch breiter gestreut. Zum einen stellt Dr. Manfred Prüm gleich drei der besten zehn Riesling Spätlesen des Landes ? das ist rekordverdächtig. Die große Jahrgangsleistung wird zudem gekrönt von zwei Riesling Auslesen, die in ihrer Kategorie ebenfalls den Sprung in die Top Ten schafften. Folglich war die Verleihung des Ehrentitels »Kollektion des Jahres« nur noch eine Formsache.
Dass die Region zwischen Saarburg und Koblenz in diesem Jahrgang den Standard für den fruchtig-süßen Riesling im ganzen Land setzte, zeigt ein Blick auf die Spitzenreiter-Listen. Von den 30 besten Spätlesen, Auslesen und edelsüßen Gewächsen stammen sage und schreibe 24 von Mosel oder Saar. Die Auslese-Kategorie machte das Gebiet sogar ganz alleine unter sich aus. Dazu kommt noch der erste Platz bei den feinherben Rieslingen, den Peter Lauer ~erzeuger~491~ von der Saar mit seiner Ayler Kupp »Kern« für sich entscheiden konnte.
Die Gebiets-Pyramide der besten Betriebe ist in Bewegung gekommen. Durch den Aufstieg von Reinhold Haart haben jetzt fünf Günter jeweils fünf Trauben. Nach einer phantastischen Leistung ? wozu eine Trockenbeerenauslese mit der Idealnote von 100 Punkten und die beste Auslese des Jahres mit 98 Punkten gehören? schaffte das Saarburger Gut von Hans-Joachim Zilliken ~erzeuger~104~ den Sprung in die Vier-Trauben-Klasse. In den unteren Rängen gab es weitere Aufstiege, doch einige Güter mussten auch einen Schritt zurückgehen. Gleich sechs Betriebe sind neu in die Traubenklasse vorgerückt. Insgesamt 102 Betriebe und ihre Weine haben die Autoren an Mosel, Saar und Ruwer ausführlich besprochen, soviel wie in keiner anderen deutschen Weinregion. Dazu kommen 45 als empfehlenswert eingestufte Güter, darunter etliche Neulinge.
Nahe: Schäfer-Fröhlich hat im Jahrgang 2005 die Nase vorn
Das Weingut Schäfer-Fröhlich ~erzeuger~111~ in Bockenau, 2005 erst unser »Aufsteiger des Jahres«, strebt unvermindert weiter nach oben. Es hat im Jahrgang 2005 die wohl beste Kollektion an der Nahe erzeugt. Bei der Bundesfinalprobe jedenfalls zeigten sich zumindest zwei Weine in bestechender Form ? und siegten jeweils in ihrer Kategorie. Eine Spätlese aus dem Schlossböckelheimer Felsenberg wurde bester halbtrockener Riesling des Jahrgangs. Doch auch in der Königsklasse der edelsüßen Spitzenweine siegte Schäfer-Fröhlich: Die Riesling Tockenbeerenauslese Goldkapsel aus dem Bockenauer Felseneck bekam die Traumnote 100.
Diese Ausnahmeweine krönen einen grandiosen Jahrgang an der Nahe. »Die elegante Säure sorgte zum einen für harmonisch trockene Rieslinge, zum anderen für cremige edelsüße Spezialitäten«, haben die Herausgeber des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne, bei ihren Proben herausgefunden. Neben Schäfer-Fröhlich haben auch Helmut Dönnhoff ~erzeuger~2~ in Oberhausen sowie Werner Schönleber ~erzeuger~27~ in Monzingen überragende Kollektionen vorgestellt. Doch auch die Sortimente von Crusius ~erzeuger~28~, Korrell ~erzeuger~510~, Joh. Bapt. Schäfer ~erzeuger~275~ und Tesch ~erzeuger~112~ verkörpern einen großen Jahrgang.
Aufsteiger des Jahres an der Nahe ist diesmal Martin Reimann vom Lindenhof in Windesheim. Er ergattert ohne Schwierigkeiten die dritte Traube und überzeugt sowohl mit den Burgundersorten als auch mit Riesling. Auch aus Windesheim kommt Heinrich Schmidt, der sich die erste Traube freuen kann, ebenso wie das Weingut Udo Weber in Monzingen. Vier neue Güter tauchen in der Rubrik »Weitere empfehlenswerte Betriebe« auf.
Insgesamt 36 Betriebe haben die Autoren ausführlich beschrieben und deren Weine bewertet, 17 weitere werden empfohlen. Auf eine Bewertung des Schlossgutes Diel in Burg Layen wird verzichtet, weil Armin Diel Mitherausgeber des Gault Millau WeinGuide ist.
Pfalz: Becker siegt zum vierten Mal in Folge
Erneut stellt die Pfalz den besten Rotwein in ganz Deutschland. »Es scheint gerade so, als ob Friedrich Becker diese Ehrung zu einem festen Programmpunkt ausgebaut hat«, kommentieren die beiden Chefredakteure des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne, den vierten Sieg des Schweigener Rotwein-Stars in Folge. Auch im Jahrgang 2004 kam an Beckers Spätburgunder Tafelwein die Konkurrenz nicht vorbei. Becker konnte gar noch einen zweiten Wein unter den besten Zehn des Landes platzieren.
Noch erfolgreicher als der Schweigener Rotwein-Magier ist derzeit in der Pfalz nur noch Hansjörg Rebholz ~erzeuger~35~. Der Siebeldinger zog auch diesmal wieder alle Register. Neben Platzierungen unter den besten Rotweinen und trockenen Rieslingen, gelang Rebholz bei den 2005er weißen Burgundersorten mit seinem Chardonnay und der »Cuvée
Weiterhin führt Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen die Phalanx der Spitzenbetriebe der Pfalz an. Dem einzigen Fünf-Trauben-Betrieb folgen nunmehr zehn Vier-Trauben-Güter, zu denen jetzt auch das Weingut Pfeffingen ? Fuhrmann-Eymael ~erzeuger~123~ gehört. Die Drei-Trauben-Kategorie hat großen Zuwachs bekommen. Gies-Düppel aus Birkweiler, Hensel aus Bad Dürkheim, Kranz in Ilbesheim, Meßmer in Burrweiler, Theo Minges in Flemlingen und das Weingut Schneider in Ellerstadt sind die Aufsteiger. Insgesamt vier Betriebe müssen sich aber auch mit einem Abstieg abfinden. Zwei neue Betriebe wurden in die Traubenklasse aufgenommen: Kimich in Deidesheim sowie Rolf und Tina Pfaffmann in Frankweiler.
Insgesamt zählen die Autoren 81 Erzeuger zur Gebietsspitze und widmen ihnen mindestens eine Seite. Außerdem werden 39 weitere Betriebe empfohlen.
Rheingau: Das Zeug zum ganzen großen Jahrgang
2005 hatte im Rheingau das Zeug zum ganz großen Jahrgang. »Doch letztlich hat eine übergroße Reife die absoluten Spitzenergebnisse verhindert«, haben die Herausgeber des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne, bei ihren zahlreichen Verkostungen ermittelt. Dennoch gelangen auch in diesem Jahrgang außergewöhnliche Weine, vor allem im trockenen und feinherben Bereich. Am besten schnitt im bundesweiten Vergleich dabei Johannes Leitz ~erzeuger~143~ ab, der wieder einige seiner Rieslinge in den Top Ten platzieren konnte.
Nachdem der Jahrgang 2003 im Rheingau die bislang besten Spätburgunder hervorgebracht hatte, müssen sich auch die 2004er nicht verstecken, haben die Herausgeber festgestellt. Sie fanden die besten Exemplare wieder in drei Assmannshäuser Betrieben: Bei August Kesseler ~erzeuger~136~, dem Weingut Krone und der Domaine Assmannshausen. Und auch beim Sekt kann das Gebiet diesmal groß auftrumpfen. Unter den besten zehn Winzersekten des Landes sind gleich vier aus dem Rheingau: von Breuer, F.B. Schönleber, Solter und Wegeler. Und auch der »Coup de coeur« der Redaktion, ein ungewöhnlicher edelsüßer Sekt, kommt aus der Region: der Riesling Eiswein-Sekt von Nikolai.
In der Hitliste der besten Rheingauer Betriebe gibt es keine spektakulären Veränderungen. An der Spitze mit fünf Trauben steht nach wie vor unangefochten das Weingut Robert Weil ~erzeuger~152~ in Kiedrich, das eine geschlossene Gesamtleistung auf hohem Niveau zeigte. Auf dem Sprung in diese Kategorie der weltbesten Erzeuger steht nach wie vor das Weingut Josef Leitz in Rüdesheim. Einziger Aufsteiger in die Gruppe der Drei-Trauben-Betriebe ist nach einer kurzen Schwächephase das altrenommierte Schloss Reinhartshausen. Das Weingut Hamm in Oestrich-Winkel kann sich über die zweite Traube freuen. Dass in der Region immer noch viele erfreuliche Entdeckungen zu machen sind, zeigt die Aufnahme fünf neuer Güter in die Trauben-Klasse.
Im neuen Gault Millau WeinGuide werden insgesamt 60 Güter und ihre Weine ausführlich vorgestellt. Sieben weitere empfehlenswerte Betriebe runden das Angebot aus dieser Region ab.
Rheinhessen: Dynamische Betriebe mischen die Hitliste auf
Seit Jahren schon kennzeichnet der Gault Millau WeinGuide Rheinhessen als die dynamischste Region in ganz Deutschland. Das dokumentiert sich auch in der neusten Ausgabe des Führers. Allein drei Güter schafften den Sprung in die Drei-Trauben-Klasse: Battenfeld-Spanier, Kühling-Gillot und Seehof ? Fauth. Doch vor allem in die Riege der Zwei-Trauben-Güter ist richtig Bewegung gekommen. Hier gibt es gleich sieben Neulinge zu vermelden: Neben Dreißigacker, Peth-Wetz und dem Sektspezialisten Raumland sind dies Riffel, die Staatsdomäne Oppenheim, Winter und Würtz.
»Eine tolle Entwicklung, die zeigt, welche Kreativität in diesem Anbaugebiet steckt«, kommentieren
die Herausgeber des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne. Sie begrüßen auch die Neulinge unter den Trauben-Gütern. Es sind dies Gres in Appenheim, Gysler in Alzey-Weinheim, der Hirschhof in Westhofen sowie Teschke in Gau-Algesheim. Doch die Leistungsentwicklung in Rheinhessen ist keine Einbahnstraße. Immerhin fünf Güter müssen einen Abstieg verkraften, die meisten davon Traditionsbetriebe, die den Anschluss verpasst haben.
Die Ausnahme-Güter Keller ~erzeuger~155~ in Flörsheim-Dalsheim (5 Trauben) und Wittmann ~erzeuger~40~ in Westhofen (4 Trauben) stehen zusammen mit Gunderloch (4 Trauben) weiterhin einsam an der Gebietsspitze. Zum dritten Mal in Folge stellt Keller den besten trockenen Riesling des Jahres: Der 2005er Westhofener Kirchspiel ließ die Konkurrenz aus allen anderen Regionen hinter sich. Doch auch Wittmann zeigte im Jahrgang 2005 eine bärenstarke Leistung: Vier Weine unter den besten 80 aus ganz Deutschland sprechen für sich. Rheinhessen stellt auch den Lieblingssekt der Redaktion. Die 2002 Grande Cuvée Brut »II. Triumvirat« des Sekthauses Raumland in Flörsheim-Dalsheim mundete den kritischen Prüfern bestens und siegte diesmal bereits zum dritten Male.
Insgesamt 58 Trauben-Betriebe werden ausführlich beschrieben. 44 weitere werden als »empfehlenswert« eingestuft.
Saale-Unstrut: Pawis führt die besten Güter souverän an
Nach seinem Aufstieg auf drei Trauben im vergangenen Jahr führt das Weingut Pawis ~erzeuger~215~ in Freyburg die Hitliste der besten Betriebe weiterhin souverän an. »Alle Weine, die auch bundesweit bestehen können, haben Klasse«, stellen die Chefredakteure des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne lobend fest.
Pawis steht allein an der Spitze des nördlichsten Weinbaugebietes in Europa. Mit zwei Trauben haben sich der Winzerhof Gussek in Naumburg und das Weingut Lützkendorf in Bad Kösen hinter ihn gesetzt. Während Gussek zunehmend erstaunliche Spätburgunder erzeugt, scheint Lützkendorf zu alter Form zurückzufinden. Nach dem säurefrischen Jahrgang 2004 sind die 2005er aufgrund ihrer hohen Reife allerdings etwas barock ausgefallen, monieren die kritischen Verkoster.
Hinter Gussek und Lützkendorf rangieren mit einer Traube Klaus Böhme aus Kirchscheidungen und das Thüringer Weingut Bad Sulza. Weitere zehn Betriebe halten die Autoren für empfehlenswert. Dabei fällt den Herausgebern neuerdings die Naumburger Wein- und Sektmanufaktur positiv auf.
Sachsen: Sonja Schilg ist »Gutsverwalterin des Jahres«
Im östlichsten Anbaugebiet der Republik ist der Aufschwung ungebrochen. Nachdem im vergangenen Jahr mit Schloss Proschwitz ~erzeuger~161~ erstmals ein Gut in Sachsen drei Trauben zuerkannt bekam, geht diesmal ein besonderer Ehrentitel der Gault Millau-Redaktion nach Sachsen. Sonja Schilg, seit einigen Jahren verantwortlich für das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth ~erzeuger~579~ in Radebeul, wird als »Gutsverwalterin des Jahres« ausgezeichnet. Ihr schreiben die Chefredakteure des Gault Millau WeinGuide, Armin Diel und Joel Payne, eine große Aufbauleistung zu ? nicht einfach bei einem Betrieb dieser Größenordnung.
Schloss Proschwitz hat an der Gebietsspitze Gesellschaft bekommen. Klaus Zimmerling aus Dresden-Pillnitz, präsentierte nach bereits ausgezeichneten Leistungen in den Vorjahren mit dem Jahrgang 2005 sein Meisterstück. Neu im Reigen der Traubenbetriebe ist das Weingut von Karl Friedrich Aust in Radebeul. Seine beiden Trauben kann Michael Schwarz in Dresden locker bestätigen. Neben diesen fünf führenden werden weitere drei Betriebe im neuen Gault Millau WeinGuide als empfehlenswert notiert.
Württemberg: Rainer Schnaitmann ist »Aufsteiger des Jahres«
Innerhalb von nur drei Jahren geht der Ehrentitel »Aufsteiger des Jahres« zum zweiten Male nach Württemberg ? und dort sogar in den gleichen Ort. Nach Gert Aldinger in 2004 trägt nun Rainer Schnaitmann ~erzeuger~264~, ebenfalls aus Fellbach, die begehrte Auszeichnung. In nur neun Jahren nach Gründung seines Weingutes habe es der ehrgeizige Schnaitmann geschafft, in der Spitze der Region anzukommen und seinen Betrieb unter den besten Weingütern Deutschlands einzureihen, loben die Chefredakteure Armin Diel und Joel.
Mit Aldinger und Schnaitmann stehen nun also wieder zwei Güter mit vier Trauben an der Spitze in Württemberg. Ansonsten hat sich in der Hierarchie der besten Betriebe kaum etwas bewegt. Das kann nicht weiter verwundern, denn nach den großartigen Rotweinen des Ausnahme-Jahrgangs 2003 kehrte mit den 2004ern wieder Normalität ein. Ansonsten registrieren die Autoren eine zunehmende Experimentierfreude im Ländle. Vor allem der Sauvignon blanc entwickelt sich zum Lieblingskind der Winzer ? mit teilweise bemerkenswerten Ergebnissen. Weniger abgewinnen können die strengen Tester neumodischem Pinot meunier blanc de noirs, der meist ausdruckslos bleibt und nicht weiter ist als weiß gekelterter Schwarzriesling.
Das zunehmende Streben nach Qualität beschert auch in Württemberg wieder zwei Neulinge in der Trauben-Klasse. Heid in Fellbach und Zimmerle in Korb freuen sich über ihren Aufstieg.
Die Autoren stellen die 34 besten Betriebe des Anbaugebietes ausführlich mitsamt ihren Weinen vor und geben 17 weitere Empfehlungen, die oft zu interessanten und noch immer preiswerten Weinen führen.
In neun Kategorien, wovon drei trockenen Weinen vorbehalten sind, listet der Gault Millau WeinGuide dann zusammenfassend die besten Weißweine des Jahrgangs 2005 und die vorzüglichsten 2004er Rotweine Deutschlands auf. Die Gruppenbesten werden als »Siegerweine des Jahres« ausgezeichnet. Sie stammen einmal aus der Pfalz (bester Rotwein), einmal aus Baden (bester weißer Burgunderwein), einmal aus Rheinhessen (bester trockener Riesling), einmal von der Mosel (beste Riesling Spätlese), zweimal von der Saar (bester feinherber Riesling und beste Riesling Auslese), sowie zweimal von der Nahe (bester halbtrockener Riesling und bester edelsüßer Weißwein). Aus Rheinhessen kommt erneut der Lieblingssekt der Autoren.