Weinlese 2015: Stimmen aus den Regionen
Positive Zwischenbilanz der südlichen Weinbauregionen
MAINZ. Die Weinlese ist in vollem Gange. Nach ersten Aussagen sind die Aussichten auf einen exzellenten Jahrgang 2015 gegeben. Für die südlichen Anbaugebiete, wie Baden, Württemberg und die Pfalz, die bereits die letzten Weinberge abernten, war es zeitweise ein Wechselbad der Gefühle.

Impression von der Weinlese im Kiedricher Turmberg.
© Weingut Robert Weil
Zum Glück folgte auf den Regen zu Beginn der Lese ein stabiles, sonniges Wetter mit kühlen Nächten, so dass bis zuletzt sehr gute Qualitäten geerntet werden konnten.
VDP.Präsident Steffen Christmann zieht als erstes Resümee: „Wieder einmal gilt: Ende gut, alles gut.“ Nachfolgend berichten die VDP.Winzer und -Winzerinnen aus den Anbauregionen.
Baden
Die VDP.Winzer des südlichsten Weinbaugebiets zeigen sich sehr zufrieden mit dem Leseverlauf. „Im Prinzip war der Herbst so, wie man ihn sich wünschen kann: Gesunde, vollreife Trauben. Die Mostgewichte blieben durch die deutliche Abkühlung zu Beginn der Weinlese moderat. Die ersten durchgegorenen Weine zeigen sich sortentypisch mit ausgeprägter Frucht und angenehmer Stoffigkeit“, fasst Timo Renner (VDP.Weingut Dr. Heger und Geschäftsführung VDP.Baden) die eingebrachte Ernte zusammen.
Württemberg
Das trockene Herbstwetter mit den kühlen Morgenstunden der vergangenen Wochen bescherte auch den Württemberger VDP.Winzern Idealbedingungen zur Lese. Ein Umstand, der Markus Drautz, Vorsitzender des VDP.Württemberg, ins Schwärmen bringt: „Wir sind sehr glücklich, wunderschöne gesunde Trauben geerntet zu haben.“
Er stellt auch den vorsichtigen Vergleich zu Spitzenjahrgängen, wie 1976 und 2003, an. „Das sind Jahrgänge mit idealen Bedingungen, über die nach der Lese und auch noch in 100 Jahre geredet werden wird“, so Drautz.
Pfalz
Durch die ausgiebigen Regenfälle im Winter, insbesondere in der nördlichen Mittelhardt, ist die Pfalz mit den besten Wasservorräten seit vielen Jahren in die Vegetationsperiode gestartet. So konnte der Trockenstress des heißen Sommers den Reben wenig anhaben.
Bereits in der zweiten Septemberwoche wurde vielerorts mit der Ernte begonnen. VDP.Präsident Steffen Christmann spricht von einer außergewöhnlichen Weinlese 2015. „Noch nie haben wir so früh und in so kurzer Zeit die Weinlese durchgeführt“.
Für Hansjörg Rebholz, Vorsitzender des VDP.Pfalz, war es eine „unproblematische Lese“ Er hebt hervor, dass vor allem die kühle, windig-trockene Witterung ein wesentlicher Faktor für die positive Lesebilanz war. „Vom Regen aufgeplatzte, gesunde Trauben rosinierten durch den frischen Wind außergewöhnlich gut. Dies ermöglicht es dieses Jahr sogar grandiose Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen zu erzeugen.“
Nördliche Regionen
Die nördlichen Regionen, insbesondere Mosel und Rheingau, stehen noch relativ am Anfang der Lese. Sobald hier aktuelle Berichte vorliegen, werden diese auf riesling.de veröffentlicht. Bis dahin gilt es die Daumen zu drücken, dass der goldene Oktober auch ihnen eine erfolgreiche Lese beschert.
Quelle: VDP