VDP Franken: Ein Jahrgang mit vielen Facetten
Weinlese 2013 – Die Prädikatsweingüter Franken ziehen Bilanz
GEISELWIND. Am Ende stimmte es versöhnlich, das Weinjahr 2013. „Es glich gelegentlich einer Achterbahnfahrt. Aber nun freuen wir uns über einen eigenständigen Jahrgang mit vielen Facetten“, so lautet die Bilanz von Karl Schmitt, Vorsitzender des VDP Franken, beim Niederfall, dem traditionellen Erntedankfest der Prädikatsweingüter, in Würzburg. Belohnt worden seien die Winzer, die starke Nerven gezeigt und auf späte und selektive Lese gesetzt hätten.
Impression von der Weinlese.
© Weingut Bickel-Stumpf
Zehn Tage später als im Schnitt der letzten Jahre hatte im Herbst 2013 in Franken die Weinlese begonnen. Eine Folge noch des kühlen Frühjahrs, das den Reben kalte Füße beschert und den Vegetationsverlauf verzögert hatte. Und so ging die Achterbahnfahrt dann weiter: Zu kalte Perioden wechselten sich ab mit heißen Phasen, strahlende Sonnentage mit grauen, kalten Nieselregentagen. Mehr als in den Jahren zuvor hatte die Natur bei der Entstehung des neuen Jahrgangs „ein Wörtchen mitzureden“, sagt auch Karl-Heinz Rebitzer vom Fürstlich Castell´schen Domänenamt (Castell). Zuletzt im feucht-warmen Oktober, als die Beeren zu platzen begannen und von Fäulnis bedroht waren. Glücklich nun, wer Geduld und starke Nerven bewies. „Konsequentes Abwarten bescherte uns reife, aromatische Trauben“, so Andrea Wirsching (Wirsching/Iphofen).
Ein Jahrgang also, der doch noch positiv überraschte. „Durch die sorgfältige Selektion der Trauben, oft in mehreren Durchgängen, konnten elegante Weine mit sehr guter Frucht und feiner Säure erzeugt werden“, sagt Karl Schmitt (Schmitt´s Kinder/Randersacker). Vor allem die verrieselten Weinberge brachten sehr gute Qualitäten, diese allerdings bei empfindlichen Mengeneinbußen. Und auch Melanie Stumpf (Bickel-Stumpf/Frickenhausen) zieht positive Bilanz: „Insgesamt haben wir 4,5 Wochen an der Ernte gearbeitet und einige gute bis sehr gute Silvaner und Rieslinge eingelagert. Der Weg dahin war gezeichnet von einer konsequenten Traubenselektion im Weinbergen und einigen Stunden Butte tragen, weil unser Schlepper auf den feuchten Steilhängen immer wieder abgerutscht ist....“
Was die Quantität betrifft: „Die Menge passt“, heißt es bei Eva Pfaff-Düker vom Weingut Schwane (Volkach). Wenngleich: „Wir hätten auch ein bisschen mehr genommen.“ Nun freue man sich aber über frische, marktgerechte Weine mit wunderbarer Frucht, einer schmeckbaren, passenden Säure und „vernünftigen“ Alkoholgehalten. Ein Jahrgang also, der auch gefeiert werden will. Und für den es zu danken gilt. Eine Weinspende von 120 Flaschen Frankenweins lassen die VDP-Güter beim Niederfall in Würzburg einer sozialen Institution zukommen.
Quelle: VDP Franken