Weingut Tesch: Terroir pur Archiv
Weingut Tesch: Terroir pur LANGENLONSHEIM. Dass sich Dr. Martin Tesch aufs Marketing versteht, war uns schon seit längerem bekannt. Doch dass diese Konsequenz sich auch in seinen Weinen wieder findet, dessen wurden wir uns nun bei der Verkostung seiner 2004er Riesling-Kollektion bewusst. Und schon bei ersten Eindruck wird klar, dass die Tesch?schen Weine im Glas gar nicht mehr marketing-like sind: erwartet hatten wir bei dieser ersten ? wie wir zugeben müssen, viel zu späten ? Begegnung mit seinen Weinen, mehr oder wenig glatte, gut gemachte Rieslinge, die sich an der Erwartungshaltung moderner, designorientierter Zielgruppen orientieren und dem schicken Erscheinungsbild gerecht werden.Die Realität war dann eine andere: seine Weine sind absolut ?straight? (ein deutsches Wort wäre zu schwach für das, was wir meinen). Seine Rieslinge erschließen sich nicht beim ersten Schluck, sind sie doch noch geprägt von jugendlichen Aromen, die den ungeübten oder oberflächlichen Verkoster schnell irritieren. Das beginnt schon bei seinem 2004er Riesling UNPLUGGED und setzt sich bei den Lagenweinen fort. Doch der zweit Schluck und Eindruck, gefördert durch intensive Belüftung ist dann ein anderer: besonders die fünf trockenen Rieslingspätlesen aus den Lagen Löhrer Berg, Krone, Königsschild, Karthäuser und St. Remigiusberg sind fein differenziert und überzeugen 2004 allesamt durch ihre Dichtigkeit mit dennoch filigranen Frucht- und Terroirnoten, die hervorragend herausgearbeitet sind. Die Krönung ist die facettenreiche 2004er St. Remigiusberg Spätlese, mit schier unendlichen Fruchtaromen, die allerdings noch viel Zeit zum Reifen braucht. Was Tesch auf die Flasche bringt ist Lagenkonzentrat ohne süßliches Beiwerk ? nicht mehr und vor allem nicht weniger. Wir sind gespannt auf die Reife-Entwicklung der Weine. Und dass dann neben dem Flaschendesign auch die moderaten Preise stimmen, lassen wir uns so gerne gefallen. Die Weingutbewertung heben wir so auf RRR+ (sehr gut)