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Weingut Koehler-Ruprecht erklärt Austritt aus dem VDP.Pfalz

Prädikatsweinsystem vs. Naturweingedanken

SIEBELDINGEN. Das Weingut Koehler-Ruprecht aus Kallstadt hat seinen Austritt aus dem VDP erklärt. Dies bestätigt der pfälzische VDP.Vorsitzende Hansjörg Rebholz und bedauert die Entscheidung des Weingutes. Das Weingut Koehler-Ruprecht möchte auch weiterhin seine trockenen Weine mit Prädikat bezeichnen. Dieses ist jedoch laut Statuten des VDP nicht mehr möglich.

Die Abbildung zeigt das Logo des VDP Pfalz.


© VDP.Pfalz

Im VDP wurde seit 2002 die Klassifikation der deutschen Weinbergslagen erarbeitet, kontinuierlich weiterentwickelt und 2012 einstimmig von der Mitgliederversammlung verabschiedet. Die VDP.Klassifikation hat das Ziel, die Fehlentwicklungen des Weingesetz von 1971 zu korrigieren:

  1. Die Wertigkeit der besten Lagen Deutschlands soll durch die Erzeugung von terroirgeprägten Weinen nach strengen Qualitätskriterien restituiert werden.
  2. Der große trockene Wein aus Deutschland soll wieder seinen Stellenwert zurückgewinnen.
  3. Die Prädikatsbegriffe sollen wieder für eindeutige Geschmacksprofile im traditionellen Sinn stehen.


Aufgrund des letzten Punktes werden im VDP trockene Weine nur noch als Qualitätswein bezeichnet. Diesen Punkt moniert das Weingut Koehler-Ruprecht und wirft dem VDP eine Abkehr vom Naturweingedanken vor, weil Qualitätsweine laut Weingesetz angereichert werden dürfen.

Hans-Jörg Rebholz stellt klar: „Es ist zu trennen zwischen dem 1971er Prädikatsweinsystem und dem Naturweingedanken. Der VDP hat sich, was die trockenen Weine betrifft, von dem Prädikatsweinsystem und nicht vom Naturweingedanken entfernt. Wir haben, das haben die letzten Jahrgänge gezeigt, nicht das Problem, dass wir zu geringe Mostgewichte und damit zu geringe Alkoholgehalte erzielen. Vielmehr bemühen sich die Betriebe verstärkt, die Alkoholgehalte einzudämmen. Insofern spielt die Anreicherung in unseren Mitgliedsbetrieben fast keine Rolle. Einzig beim Rotwein kommt es schon häufiger dazu.“

Auch hinsichtlich der mehrfachen Verwendung eines Lagennamens für trockene Weine, waren sich die VDP.Mitglieder mit überwältigenden Mehrheit einig, dass es pro Lage einen trockenen Weintyp gibt, der den Lagencharakter am besten zum Ausdruck bringt. In der Spitze der VDP.Klassifikationspyramide ist das das Grosse Gewächs. Weitere trockene Weine aus der Lage können als VDP.Ortswein oder VDP.Gutswein angeboten werden.

VDP.Präsident Steffen Christmann ergänzt: „Letztlich sehen wir uns eher auf dem Weg ad fontes. Wir führen die Prädikate zu ihrer ursprünglichen Bedeutung zurück, Kabinett mit leichter, Spätlese und Auslese mit immer deutlicher Süße. Gleichzeitig stellen wir die ursprüngliche Bedeutung der Herkünfte zur Differenzierung unserer Sortimente in den Vordergrund. Und ich bin sicher, dass über alle Klassifikationsstufenhinweg deutlich über 90 Prozent unserer Weine Naturweine im Sinne der Gründer unseres Verbandes sind.“

„Wir haben dem Weingut angeboten, gemeinsam nach Wegen zu suchen. Dazu war man letztlich nicht bereit. Die Mitgliedschaft in einer Vereinigung, zu der ja niemand gezwungen wird, setzt aber immer voraus, dass sich jeder einzelne in die Diskussion um den Weg einbringt und dann, wenn ein Weg beschlossen wird, diesen auch mitgeht. Dies war beides leider nicht der Fall. Doch die Tatsache, dass auch außerhalb des VDP viele Güter unserem Beispiel folgen, bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.“, so VDP-Präsident Steffen Christmann abschließend.

 

Quelle: VDP.Pfalz

 

24. Oktober 2014

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