Bericht zur Lage der VDP.Prädikatsweingüter 2013
Jahrgang 2013: Qualität statt Quantität
Die 202 VDP.Prädikatsweingüter ziehen eine positive Bilanz für 2013. Das Wirtschaftsjahr 2013 war für die VDP.Winzer ein Jahr, das das deutliche Eintreten für beste Qualität anstelle von Quantität belohnte. Die VDP.Prädikatsweingüter konstatieren, dass das Spitzenweinsegment der Weine aus VDP.ERSTER LAGE und VDP.GROSSER LAGE auch weiterhin als Motor der Entwicklung fungiert und überproportional profitiert hat. Und das nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auf den internationalen Märkten. Dadurch bilden die Exportzahlen ein gesundes Wachstum für VDP.Spitzenweine ab.
Wirtschaftlicher Erfolg in 2013 wird nur durch die Abfolge kleiner Ernten der letzten Jahre gedämpft.
© Weingut Prinz
Ein Wermutstropfen ist der mengenmäßig kleine Jahrgang 2013 (circa 18% unter dem durchschnittlichen Vorjahres-Ertrag), der nochmals deutlich geringer ist, als die ohnehin schon kleinen Vorgänger-Jahrgänge. Eine große Herausforderung für das Wirtschaftsjahr 2014 und darüber hinaus. Doch kommt den VDP.Prädikatsweingütern zugute, dass sie teilweise Weine bis zu ihrer optimalen Trinkreife im Keller behalten. Mit dieser Jahrgangstiefe können sie geringere Erntemengen ausgleichen und der gleichbleibend hohen Kundennachfrage gerecht werden. Diese auf Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und hohe Qualität angelegte Strategie der VDP.Winzer hat sich einmal mehr als sinnvoll erwiesen.
VDP-Absatzstrukturen
Der Absatz lag 2013 bei circa 22,6 Mio. Flaschen, zeigte sich aber dennoch, wie auch in der gesamten deutschen Weinbranche, als relativ stabil. Die VDP.Prädikatsweingüter erzielten einen durchschnittlichen Flaschenpreis von ca. 12,50 €. Der durchschnittliche Preis für ein VDP.GROSSES GEWÄCHS liegt bei ca. 27,00 €. Der Gesamtumsatz aller VDP.Prädikatsweingüter belief sich im Jahr 2013 auf circa. 285 Mio. €, und ist damit trotz einer Reihe mengenmäßig kleiner Jahrgänge nahezu gleich zum Vorjahr geblieben.
Die VDP.GROSSEN GEWÄCHSE stellten in 2013 einem Umsatzanteil von ca. 16 % dar. Eine Strategie im Umgang mit der weiterhin großen Nachfrage der Kunden und den geringeren Ertragsmengen gestalten die VDP.Prädikatsweingüter unterschiedlich, um eine gute und gesunde Marktbestückung zu erreichen: ob durch Substitution durch ältere Jahrgänge, strikte Aufteilung nach Zielgruppen, passivem Vorgehen bei der Neuakquise, strikter Kontingentierung oder späterem Markteintritt.
INLAND
Der Weinabsatz der VDP.Prädikatsweingüter blieb auch 2013 in Deutschland trotz der kleineren Erntemengen weiterhin stabil. Nach wie vor werden ca. 83% der VDP.Weine im Inland verkauft. Dabei spielt die persönliche Bindung der VDP.Winzer zur ihren Kunden eine besondere Rolle: 50% der VDP.Weine werden direkt an Endverbraucher verkauft. Der individuelle Einkauf beim Erzeuger hat bei den Kunden nach wie vor Erlebnischarakter. Der Weinfachhandel bleibt weiterhin der zweite wichtigste Absatzkanal für VDP.Weine mit ca. 30% des Inlandabsatzes. VDP.Weinqualität und professionelle Beratung im Fachhandel, wie auch in der Gastronomie bilden für die Weingenießer eine Einheit. Die Akzeptanz und Umsetzung der VDP.Klassifikation ist auf Winzer- wie auch Weingenießerseite gleichermaßen zu beobachten. Dies macht deutlich, dass die VDP.Prädikatsweingüter ihrer Vorreiterrolle für den deutschen Spitzenwein gerecht werden. In allen Regionen wird die strenge Qualitätsphilosophie auch von Weingütern, die nicht VDP.Mitglieder sind, angenommen und umgesetzt: die Herkunftspyramide Gutswein - Ortswein - Lagenwein setzt sich auch außerhalb des VDP durch.
AUSLAND
Der Absatz von VDP.Weinen im Ausland und liegt derzeit bei rund 17%. Die Verteilung auf die einzelnen Exportmärkte ist extrem heterogen und stark von dem jeweiligen VDP.Weingut abhängig. Wichtigster Exportmarkt bleibt Skandinavien, dicht gefolgt von Asien (hier ist insbesondere in Japan endlich wieder Zuwachs zu verzeichnen) und Nordamerika (USA/Canada). Es folgen die Benelux-Länder und ein sanft wachsender Nischen-Markt überraschenderweise in den weinerzeugenden Ländern Europas: allen voran die Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien. Auch Russland bietet für die VDP.Prädikatsweingüter neue Absatzchancen. Erfreulich ist die stetig wachsende Nachfrage nach hochpreisigen Terroir-Weinen. Hier sind die VDP.Prädikatsweingüter einmal mehr in der Vorreiterrolle für den Deutschen Wein. Das Image Deutschlands als exklusives Weinland wird durch die einzigartigen vom VDP klassifizierten Lagen profiliert. Aufstrebende Märkte wie Hongkong und China bieten vor allem den hochpreisigen Weinen aus VDP.ERSTEN LAGEN und VDP.GROSSE LAGEN einen hervorragenden Absatzmarkt.
VDP-Absatzstrukturen Allgemein 2013
Bei den nachfolgenden Zahlen handelt sich um eine Hochrechnung – nicht um absolute Werte.
GESAMTABSATZ IM JAHR 2013 (in 0,75 Fl.)
Gesamt VDP: ca. 22,6 Mio. Flaschen
pro Betrieb: ca. 112.000 Flaschen
REBFLÄCHE
Gesamt VDP: 5.043 ha
pro Betrieb: ca. 24,9 ha
Ertrag im ø:
41,5 hl/ha (Jahrgang 2010)
53 hl/ha (Jahrgang 2011)
57 hl/ha (Jahrgang 2012)
46,7 hl/ha (Jahrgang 2013)
ABSATZ IM DURCHSCHNITT
Inland: 83 % (2004: 86%)
Export: 17 % (2004: 14%)
(Exportanteil von bis zu über 80 %, besonders stark an Mosel)
EXPORT-VERÄNDERUNGEN
Aufstrebende Märkte sind China, Kanada und Japan;aber weinbautreibende Länder wie die Österreich, Schweiz oder Frankreich gewinnen an Bedeutung. Gleichbleibend erfreulich zeigen sich die skandinavischen Märkte, USA und die Niederlande.
UMSATZVOLUMEN IN 2013
Gesamt VDP: ca. 285 Mio. Euro
pro Betrieb: ca. 1,41 Mio. Euro
FLASCHENPREIS IN 2013 (DURCHSCHNITT)
VDP.Wein insgesamt: 12,50 €
VDP.GROSSES GEWÄCHS: 27,00 €
Quelle: VDP