VDP: Ernteprognose 2006 Archiv
Jahrgangsprognose der VDP Prädikatsweingüter für 2006
Der nächste ausgezeichnete Jahrgang steht ins Haus – doch die entscheidenden Wochen stehen bevor
WALLHAUSEN/WIESBADEN. Anlässlich der Vorpremiere ERSTE LAGE des Jahrgangs 2005 in Wiesbaden analysierten die Prädikatsweingüter den Vegetationsverlauf des Jahres 2006 und gaben ihre Einschätzung für den anstehenden Weinherbst. Alles entscheidend sind die nächsten Wochen. Bei einem trockenen und sonnigen Spätsommer halten die Prädikatsweingüter erneut einen ausgezeichneten Jahrgang für möglich, der zur Nachfrage passt.
© Deutsches Weininstitut (DWI)
Vegetationsverlauf
Nach einem kalten Frühjahr mit guten Niederschlägen setzte der Austrieb zwar spät ein, verlief aber zügig und optimal. Kühle Maiwochen, dominiert von der „Schafskälte“, führten zu einem enorm langsamen Wachstum der Reben mit einem Zuwachs von teils nur 1-2 Blättern. Die Blüte erfolgte Mitte Juni. Etliche Winzer berichten von starken Verrieselungen der Trauben, insbesondere beim Riesling, was einer vorweggenommenen Grünen Ernte entspricht und zu lockerbeerigen Trauben führt. Leichte Hagelschäden gab es vereinzelt in fast allen Regionen.
Der trockene, heiße Juli förderte ein enormes Triebwachstum der Weinreben und resultierte in einem Vegetationsvorsprung zum langjährigen Mittel von, regionenabhängig, bis zu 10 Tagen mit teils erbsengroßen Beeren. Zum richtigen Zeitpunkt setzte der Regen ein, und verhinderte Trockenstress insbesondere in Steillagen und Junganlagen. Generell kommen ältere, tiefwurzelnde Weinbergsanlagen mit den Kapriolen des Wetters besser zurecht.
Die aktuelle Situation in den Weinbergen ist entspannt: Die Wasserreserven sind aufgefüllt. Die gesunden Trauben haben noch einen Reifevorsprung von 1 Woche im langjährigen Mittel, der aber durch die kühlen Temperaturen der letzten Wochen dahinschmilzt. Qualitätsfördernde Maßnahmen haben derzeit oberste Priorität: Ausdünnen der Trauben auf oft nur eine Traube pro Trieb (grüne Lese) und Entblätterung der Traubenzone zur Förderung der schnellen Abtrocknung. Alles andere entscheidet das Wetter.
„Wir Prädikatsweingüter arbeiten in den besten Lagen Deutschlands. Mit großem handwerklichen Können stimmen wir unsere Qualitätsarbeit im Weinberg auf die natürlichen Gegebenheiten ab, doch ein Einflussfaktor liegt in Gottes hand und macht die Erzeugung von Spitzenweinen in jedem Jahrgang wieder spannend und zu einer großen Herausforderung: Das Wetter, “ so Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident der Prädikatsweingüter.
Quelle: VDP. Die Prädikatsweingüter
www.vdp.de