DWI: Eisweinlese 2012 Archiv
In den frostigen Nächten des 8. und 9. Dezembers nutzten die Winzer hierzulande bundesweit die Chance zur diesjährigen Eisweinlese. Eisige Temperaturen mit zum Teil zweistelligen Minusgraden und gesundes Lesegut boten beste Voraussetzungen für hochwertige Eisweine mit Mostgewichten von bis zu 200 Grad Oechsle.
© Deutsches Weininstitut (DWI)
Für die Bereitung der edelsüßen Spezialität muss das Thermometer mindestens minus sieben Grad zeigen - je kälter desto besser, denn der Konzentrationsprozess in den Trauben steigt mit sinkender Temperatur. Von der Kelter tropft dann nur der zuckersüße Saft, der größte Teil des Traubenmosts bleibt gefroren als Eiskristall zurück. Entsprechend gering ist die Ausbeute. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der ursprünglichen Erntemenge finden sich später als Eiswein in der Flasche wieder.
Die Bereitschaft der Winzer, Trauben für die Eisweinbereitung hängen zu lassen, war in diesem Jahr relativ hoch, da die Trauben des Jahrgangs 2012 insgesamt einen außergewöhnlich guten Gesundheitszustand aufwiesen. Passionierte Eisweinwinzer achten nämlich peinlich genau auf ein gesundes Lesegut ohne Botrytis-Befall, der für die sogenannte Edelfäule von Beeren- und Trockenbeerenauslesen verantwortlich ist. Denn genau darin liegt der geschmackliche Unterschied des Eisweins zu den anderen edelsüßen Spezialitäten. Das gesunde Traubengut garantiert einen frischen und konzentriert fruchtigen Geschmack, mit einer erfrischenden Säure. Eisweine sind daher auch schon in jungen Jahren ein Genuss.
Quelle: DWI