Weinlese 2011 –- ein erstes Fazit Archiv
Die Winzer in Deutschland haben den Jahrgang 2011 weitestgehend - an Mosel, Saar und Ruwer wird noch gelesen - erfolgreich in ihre Keller gebracht.
Die Ernte 2011 erfüllt nach Angaben des VDP alle Erwartungen an einen guten Jahrgang und hat Weine mit einer pikanten Säure und einer hohen Mineralität und Dichte hervorgebracht. Auch die Quantität entspricht nach dem mengenmäßig sehr kleinen Jahrgang 2010 dem Bedarf in den Kellern.
Auch 2011 weist angesichts etlicher Wetterkapriolen einen Achterbahn-ähnlichen Vegetationsverlauf auf: Auf die extrem frühe Rebblüte aufgrund des sommerlichen Frühjahres, folgten regionale Nachtfröste im Mai und zu viel Regen im Juli. Das alles ließ die Trauben zeitig heranreifen und forderte eine Lese, so früh wie noch nie. Aufgrund des grandiosen Spätsommers konnte dann noch die Lese weit in den Oktober hinauszogen werden.
Diese Attribute bestimmen den Jahrgang 2011. Der Unterschied zwischen den Gebieten, aber auch in einer Region, einer Lage, eines Weinbergs ist - dem Wetter geschuldet - in diesem Jahr sehr groß.
„Wir haben einen vollreifen, hoch qualitativen Jahrgang einbringen können. Ob der 2011er das Potential hat sich in die Tradition der legendären „Elfer“ - 1811 und 1911 - einreihen zu können, werden wir endgültig erst bei den Jungweinproben im Frühjahr wissen. Das Potential scheint jedoch vorhanden zu sein. Unsere Ersten Lagen haben in jedem Fall ihre Vorzüge bewiesen“, freut sich VDP-Präsident Steffen Christmann.
2011 - ein frühreifer Jahrgang mit harmonisch, eleganten Weinen
Der Zustand des Traubengutes war bis auf geringe Ausnahmen sehr gut. Alle Sorten profitierten von dem großartigen Herbstwetter, das alles zum Guten wendete. Anfänglichem Botrytits- und Fäulnisbefall konnte durch eine Vorlese begegnet werden. Waren die Winzer am Anfang der Lese noch besorgt, skeptisch und angespannt, wich dieses Gefühl mit der Dauer der Schönwetterperiode der Gewissheit doch wieder gute Weine ernten zu können.
Mit durchschnittlich hervorragenden Oechsle-Graden von 85- bis über 100 Grad waren die VDP-Winzer Regionen- sowie Rebsorten-übergreifend sehr zufrieden. Einige Güter ernteten zum Ende der Lese noch ganz besondere Schätze, wie bspw. Trockenbeerenauslesen mit über 300 Grad Oechsle.
Auch die Aromatik hat sich nach Angaben des VDP durch den trockenen Spätsommer Rebsorten-übergreifend prächtig entwickelt und besticht durch ihre Saftigkeit, Würze, Frucht und Harmonie: „Die Moste präsentieren sich im Moment sehr klar und feinfruchtig, mit Extrakt- und Aromenfülle, voll Spannung, Spiel und Mineralität.“ Der Jahrgangscharakter der 2011er wurde in einigen Regionen von teils stark schwankenden Säurewerten bestimmt, in anderen Regionen herrschte von Beginn an ein harmonisches Säure-Süße-Verhältnis – am Ende jedoch wird ein geschicktes Säure-Management der Winzer besonders bei den frühen Rebsorten einen Jahrgang mit leichten Weinen und Alkoholwerten bis 12 Vol. % hervorbringen.
Qualitativ also ist der Jahrgang 2011 durchaus messbar mit Vorjahren, allerdings – und dies glücklicherweise – stimmen in diesem Jahr auch die Mengen. So zeigen sich die VDP-Winzer summa summarum höchst zufrieden mit den Erntemengen 2011, die mit ca. 50 hl/ha im Durchschnitt liegen, in den Regionen und Lagen die von Unwettern und Frost verschont wurden, sind sie sogar überdurchschnittlich hoch – und mit einer im Durchschnitt 80%igen Ernte auf jeden Fall aber um einiges höher als im letzten Jahr. Die Voraussetzungen für einen sehr guten Jahrgang sind gegeben und die Prädikatsweingüter warten nun gespannt auf die weitere Entwicklung in den Kellern.
Was bisher geschah … zur Vegetation 2011
Der Vegetationsverlauf in 2011 hatte seine Höhen und Tiefen und wurde aufgrund seiner Diversität für viele Winzer zur Herausforderung; einer der Gründe für die besonderen Charakteristika des Jahrgangs 2011. Wetterkapriolen wie der sonnig-warme Frühsommer und der recht harsche Mai-Frost, der in etlichen Regionen mittlere bis große Schäden angerichtet hatte, kühles und feuchtes Wetter mit Regen teilweise Hagel (Württemberg, Pfalz, Mittelrhein, Franken) im Juni bis August und dann der „goldene September“ haben die Vegetation nachhaltig beeinflusst und prägen den Jahrgang 2011. Wer von Unwettern, Frost und Hagel verschont geblieben ist, konnte 2011 auf ideale Wachstums- und Vegetationsbedingungen zurückblicken. So sorgte das warme Frühjahr in den deutschen Weinbergen für eine der frühesten Rebblüten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Das anhaltend warme Wetter ließ die Trauben schnell reifen. Selbst die kühle, feuchte Witterung im Juli und der ersten Augusthälfte konnten diesen Vorsprung nicht stoppen – im Sommer waren es ca. 3 Wochen. Allerdings glich auch eine gute Blüte die Schäden nicht aus, die die starken Nachtfröste Anfang Mai in einigen Regionen angerichtet haben (Rheinhessen, Franken, Württemberg, Rheingau, Pfalz, Nahe). Besonders vom Frost betroffen waren meist die Hangfuß-Lagen, die Senken und Niederungen, sowie die Flächenerweiterungen aus den 1960er und 1970er Jahren, wo sich kalte Luft leichter stauen kann. Hier aber haben sich die guten und besten Lagen, deren Trauben trotz der rauen Witterungsbedingungen auch im Jahrgang 2010 reif geworden sind, wieder einmal verdient gemacht. Die frühe Rebblüte eröffnete den Winzern mehr zeitlichen Spielraum, den optimalen Lesetermin abwarten zu können. Das feuchte kühle Wetter ab Mitte Juli bis Mitte August verlangsamte die weitere Reife, so dass aus rund drei Wochen Vegetationsvorsprung noch ca. zwei Wochen wurden.
So kam es dennoch im September 2011 zu einer der frühesten Weinlesen, die es je gab und die noch früher begann als 2003. Im September, während der Ernte, hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Winzern. Großartiges „Spätsommer-Finalwetter“ bescherte fast allen Regionen eine langsame und ruhige Lese. Kühle Nacht- und warme Tagestemperaturen ließen die Lese ohne Druck verlaufen, was vor allem den Trauben, die für die Grossen Gewächse vorgesehen waren, noch die Möglichkeit gab, zu wachsen und die optimale Reife zu erlangen.
Quelle: VDP. Bildnachweis: Weingut Keller
Auch 2011 weist angesichts etlicher Wetterkapriolen einen Achterbahn-ähnlichen Vegetationsverlauf auf: Auf die extrem frühe Rebblüte aufgrund des sommerlichen Frühjahres, folgten regionale Nachtfröste im Mai und zu viel Regen im Juli. Das alles ließ die Trauben zeitig heranreifen und forderte eine Lese, so früh wie noch nie. Aufgrund des grandiosen Spätsommers konnte dann noch die Lese weit in den Oktober hinauszogen werden.
Diese Attribute bestimmen den Jahrgang 2011. Der Unterschied zwischen den Gebieten, aber auch in einer Region, einer Lage, eines Weinbergs ist - dem Wetter geschuldet - in diesem Jahr sehr groß.
?Wir haben einen vollreifen, hoch qualitativen Jahrgang einbringen können. Ob der 2011er das Potential hat sich in die Tradition der legendären ?Elfer? - 1811 und 1911 - einreihen zu können, werden wir endgültig erst bei den Jungweinproben im Frühjahr wissen. Das Potential scheint jedoch vorhanden zu sein. Unsere Ersten Lagen haben in jedem Fall ihre Vorzüge bewiesen?, freut sich VDP-Präsident Steffen Christmann.
2011 - ein frühreifer Jahrgang mit harmonisch, eleganten Weinen
Der Zustand des Traubengutes war bis auf geringe Ausnahmen sehr gut. Alle Sorten profitierten von dem großartigen Herbstwetter, das alles zum Guten wendete. Anfänglichem Botrytits- und Fäulnisbefall konnte durch eine Vorlese begegnet werden. Waren die Winzer am Anfang der Lese noch besorgt, skeptisch und angespannt, wich dieses Gefühl mit der Dauer der Schönwetterperiode der Gewissheit doch wieder gute Weine ernten zu können.
Mit durchschnittlich hervorragenden Oechsle-Graden von 85- bis über 100 Grad waren die VDP-Winzer Regionen- sowie Rebsorten-übergreifend sehr zufrieden. Einige Güter ernteten zum Ende der Lese noch ganz besondere Schätze, wie bspw. Trockenbeerenauslesen mit über 300 Grad Oechsle.
Auch die Aromatik hat sich nach Angaben des VDP durch den trockenen Spätsommer Rebsorten-übergreifend prächtig entwickelt und besticht durch ihre Saftigkeit, Würze, Frucht und Harmonie: ?Die Moste präsentieren sich im Moment sehr klar und feinfruchtig, mit Extrakt- und Aromenfülle, voll Spannung, Spiel und Mineralität.? Der Jahrgangscharakter der 2011er wurde in einigen Regionen von teils stark schwankenden Säurewerten bestimmt, in anderen Regionen herrschte von Beginn an ein harmonisches Säure-Süße-Verhältnis ? am Ende jedoch wird ein geschicktes Säure-Management der Winzer besonders bei den frühen Rebsorten einen Jahrgang mit leichten Weinen und Alkoholwerten bis 12 Vol. % hervorbringen.
Qualitativ also ist der Jahrgang 2011 durchaus messbar mit Vorjahren, allerdings ? und dies glücklicherweise ? stimmen in diesem Jahr auch die Mengen. So zeigen sich die VDP-Winzer summa summarum höchst zufrieden mit den Erntemengen 2011, die mit ca. 50 hl/ha im Durchschnitt liegen, in den Regionen und Lagen die von Unwettern und Frost verschont wurden, sind sie sogar überdurchschnittlich hoch ? und mit einer im Durchschnitt 80%igen Ernte auf jeden Fall aber um einiges höher als im letzten Jahr. Die Voraussetzungen für einen sehr guten Jahrgang sind gegeben und die Prädikatsweingüter warten nun gespannt auf die weitere Entwicklung in den Kellern.
Was bisher geschah ? zur Vegetation 2011
Der Vegetationsverlauf in 2011 hatte seine Höhen und Tiefen und wurde aufgrund seiner Diversität für viele Winzer zur Herausforderung; einer der Gründe für die besonderen Charakteristika des Jahrgangs 2011. Wetterkapriolen wie der sonnig-warme Frühsommer und der recht harsche Mai-Frost, der in etlichen Regionen mittlere bis große Schäden angerichtet hatte, kühles und feuchtes Wetter mit Regen teilweise Hagel (Württemberg, Pfalz, Mittelrhein, Franken) im Juni bis August und dann der ?goldene September? haben die Vegetation nachhaltig beeinflusst und prägen den Jahrgang 2011. Wer von Unwettern, Frost und Hagel verschont geblieben ist, konnte 2011 auf ideale Wachstums- und Vegetationsbedingungen zurückblicken. So sorgte das warme Frühjahr in den deutschen Weinbergen für eine der frühesten Rebblüten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Das anhaltend warme Wetter ließ die Trauben schnell reifen. Selbst die kühle, feuchte Witterung im Juli und der ersten Augusthälfte konnten diesen Vorsprung nicht stoppen ? im Sommer waren es ca. 3 Wochen. Allerdings glich auch eine gute Blüte die Schäden nicht aus, die die starken Nachtfröste Anfang Mai in einigen Regionen angerichtet haben (Rheinhessen, Franken, Württemberg, Rheingau, Pfalz, Nahe). Besonders vom Frost betroffen waren meist die Hangfuß-Lagen, die Senken und Niederungen, sowie die Flächenerweiterungen aus den 1960er und 1970er Jahren, wo sich kalte Luft leichter stauen kann. Hier aber haben sich die guten und besten Lagen, deren Trauben trotz der rauen Witterungsbedingungen auch im Jahrgang 2010 reif geworden sind, wieder einmal verdient gemacht. Die frühe Rebblüte eröffnete den Winzern mehr zeitlichen Spielraum, den optimalen Lesetermin abwarten zu können. Das feuchte kühle Wetter ab Mitte Juli bis Mitte August verlangsamte die weitere Reife, so dass aus rund drei Wochen Vegetationsvorsprung noch ca. zwei Wochen wurden.
So kam es dennoch im September 2011 zu einer der frühesten Weinlesen, die es je gab und die noch früher begann als 2003. Im September, während der Ernte, hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Winzern. Großartiges ?Spätsommer-Finalwetter? bescherte fast allen Regionen eine langsame und ruhige Lese. Kühle Nacht- und warme Tagestemperaturen ließen die Lese ohne Druck verlaufen, was vor allem den Trauben, die für die Grossen Gewächse vorgesehen waren, noch die Möglichkeit gab, zu wachsen und die optimale Reife zu erlangen.
Quelle: VDP. Bildnachweis: Weingut Heymann-Löwenstein