Weingut Georg Albrecht Schneider
- Inhaber: Ursulua und Steffen Müller
- Kellermeister: Steffen Müller
- www.schneider-nierstein.de
In den Orts-Chroniken wurde der Flurname Orbel erstmals im Jahre 1386 erwähnt. In unmittelbarer Nähe zur Burg Schwabsberg gelegen, hat sich früh eine Lagenbezeichnung herausgebildet, die ihren Ursprung im heimischen Dialekt hat; denn allgemein wird der Name von „Olbel“ abgeleitet, einer kräftigen, wüchsigen und temperamentvollen Person.
Im rassigen und ausdrucksstarken Charakter des Orbelweins findet man diesen Zusammenhang bestätigt. Die Lage erhebt sich markant aus dem umgebenden, leicht hügeligen Gelände und bildet den westlichsten Steilhang des Roten Hangs. Auf seinen flachgründigen, sehr trockenen Böden aus Rotliegendtonschiefer reifen kleine eindringlich von Pfirsich- und Zitrusaromen geprägte Trauben. Am weitesten vom Rhein entfernt gelegen, gedeihen hier die rassigsten Niersteiner Rieslinge, die auf Grund ihres filigranen Säurespiels und dezenter Mineralik auch als „Rheingauer des Roten Hanges“ bezeichnet werden.
Zur LageDer Hipping liegt an exponierter Stelle des Roten Hanges, dort wo der Südosthang mit dem Südhang zusammentrifft.
Seine Position im Rotliegenden zwischen Brudersberg und Oelberg bedingt, dass hier vorzügliche Wachstumsfaktoren vereint sind. Die Wärme des seeartig erweiterten Rheines, die intensive Sonneneinstrahlung in geschützter Lage und der stark verwitterte rote Schiefer des Steilhanges lassen kleine Rieslingtrauben von intensivem Geschmack gedeihen.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
Zur LageDer Oelberg liegt im südlichen Teil des Roten Hangs, der dort nach Westen hin verläuft, dadurch seine Neigungsrichtung verändert und einen gleichförmigen Südhang bildet.
Die wärmeausgleichende Wirkung und das reflektierende Licht des nahen Rheins, die vorzügliche Besonnung und die tiefe Wurzelung in dem zerklüfteten Gesteinsboden schaffen besonders günstige kleinklimatische Bedingungen. Auf dem Trockenhang aus skelettreichem roten Schieferboden reifen besonders aromatische kleinbeerige Trauben. Die Weine aus dieser Lage, die keinen direkten Rheinkontakt hat, sondern Richtung Nierstein zeigt, sind im Gegensatz zu den voluminöseren Weinen des nördlichen Roten Hangs sehr feingliedrig, elegant und geprägt von einer nie dominierenden, doch immer präsenten, sehr lebhaften Säure.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
Zur LageDas traditionsreiche Weingut wird seit 2006 von der Familie Meyer bewirtschaftet. Fast 13 Hektar Rebfläche werden nach ökologischen Richtlinien bearbeitet. Seit Juli 2008 ist Heyl zu Herrnsheim kein eigenständiges Weingut mehr, sondern eine Marke von St. Antony. Die Weine sind geprägt durch das Mikroklima des Rheinufers und die Bodenformation des "Roten Hangs" mit ihrem roten Schieferstein. Es ist eine eigenständige kleine Region, die durch ihren Charakter nahezu eine eigene Appellation bildet. Die einzelnen Lagen des "Roten Hangs" haben, obwohl zum Teil in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander stehend, sehr variantenreiche Charaktere. Die international renommierte Lage Brudersberg ist Monopolbesitz des Gutes.
zum ProfilGegründet wurde das Weingut 1920 zur Betreuung der Weinberge, die als Tauschobjekte zu einem Steinbruch der früheren Gutehoffnungshütte AV (heute MAN AG) gehörten. Den in Nierstein abgebauten Kalk benötigte man bis in die dreißiger Jahre für die Eisenproduktion in Oberhausen. Es besitzt bis heute die Struktur eines herkömmlichen Gutsbetriebes. Seit 1985 trägt es den Namen St. Antony. Dieser stammt von der ersten Eisenhütte im Ruhrgebiet (1758), die Keimzelle des Konzerns wie auch des Ruhrreviers war. Seit 2005 ist das Weingut in Besitz von Detlev Meyer, da die MAN AG das Weingut (aus Gründen der Konzentration auf das Kerngeschäft) verkaufte. Gemeinsam mit Weingutsleiter Dr. Alexander Michalsky, der seit 30 Jahren im Betrieb ist, und Kellermeister Felix Peters möchte das Dreigestirn die Qualität der Weine nun noch weiter ausbauen. Die Weine vergären sehr langsam und erhalten ihren Ausdruck durch eine sorgfältige Reifung in Eichenfässern. Es wird ein sortentypischer und feinfruchtiger Ausbau überwiegend trockener Weine verfolgt.
zum ProfilSeit dem 2000 arbeiten Sohn Jochen und Vater Heinrich Seebrich Hand in Hand zusammen im Familienbetrieb.
zum ProfilPunkte | ||
1993er Niersteiner Oelberg Riesling Spätlese halbtrocken | 84 | |
Weingut Georg Albrecht Schneider | Rheinhessen | ||
Unaufdringliche, reife, süße Obstnase, kandierte Früchte, Rumtopf, Nüsse, Holz; am Gaumen süß, schmeichelnd, weich, saftig, mit einem zarten Bitterton und klarer Säure; mittellanger, süßer Abgang, leicht bitter. Ein in Ehren gereifter, entspannter Wein. Ich bilde mir ein, die für den Oelberg typischen Obstnoten zu schmecken.
gierling // 20.07.2004
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