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© Weingut Dr. Nägler
Im Jahre 1074 verfügte Erzbischof Siegfried von Mainz die Urbarmachung dieses Teiles des Rüdesheimer „Oberfeldes“. Gegen eine geringe jährliche Naturalabgabe, die deutlich unter dem üblichen Zehnten des Ertrages lag, wurde die Fläche mit Grenzsteinen parzelliert und den Rüdesheimer „Untertanen“ zum Anbau von Weinbergen überlassen. Zu Ehre und zum Andenken an diese mittelalterliche, steuerliche Investitionsförderung trägt die Lage noch heute den Namen Bischofsberg.
Die Lage ist die westlichste Rheingauer Lage mit Sedimentböden. Danach bricht der Rhein eine Schneise durch das rheinische Mittelgebirge und lässt an seinen Flanken in Rüdesheim die Urgesteinsböden zurück. Die so genannten Wisperwinde, diese ziehen am Morgen über den Bischofsberg in Ost-West-Richtung, bedingen, dass hier der Dunst der Morgenstunden, nicht wie im Rest des Rheingaus, stehen bleibt. Die Reben haben dadurch eine nicht so hohe Feuchte und trocknen schneller ab. Von Norden sind sie durch den Niederwald vor kalten Winden geschützt. Die tiefgründigen Böden verfügen über eine gute Wasserhaltefähigkeit.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Der Schlossberg beginnt direkt oberhalb des Weingutes Schloss Reinhartshausen und zieht sich nach Westen in Richtung Hattenheim wo er an den Erbacher Marcobrunn angrenzt.
Die Lage ist rund 6 ha groß und ausschließlich mit Riesling bestockt. Der Südhang liegt nach oben durch den angrenzenden Erbacher Siegelsberg und den Dorfrand von Erbach, sowie zur Rheinseite durch Baumalleen gut geschützt. Die tiefgründigen Lößlehm-Böden bilden für den Riesling eine gute Unterlage, haben eine gute Wasserspeicherung und sichern die Nährstoffversorgung der Reben. Der Name Erbacher Schlossberg entstand 1972 mit der neuen Weingesetzgebung. Da hatte jedes Weingut das Recht einer zusammenhängenden Lage von mindestens 4 ha einen eigenen Namen zu geben. Da Schloss Reinhartshausen diese Kriterien erfüllte, entstand der Erbacher Schlossberg. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Der Marcobrunn liegt zwischen Erbach und Hattenheim auf einem nach Süden geneigten Hang.
Der Name, vor 1200 als „markenburne", ab 1275 als „markenborne" erwähnt, kommt von „marka" (= Grenze) und bezeichnet einen Brunnen an der Gemarkungsgrenze Erbach-Hattenheim. Als die Erbacher um 1810 den Brunnen mit einer klassizistischen Umrahmung schmückten, schrieben sie auf den oberen Abschluss „Marcobrunnen Gemarkung Erbach", die darüber erbosten Hattenheimer schrieben später auf ihre Seite: „So ist es richtig und so soll es sein. Für Erbach das Wasser und für Hattenheim den Wein!“ Der mittelschwere Boden ist geprägt von glimmerführendem tertiärem Mergel mit zum Teil lateraler Wasserversorgung. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Der Siegelsberg in Erbach ist ein Südhang, der mit einer Neigung von 16% auf einer Höhe von 100 m über NN liegt.
Seine windgeschützte Lage und die optimale Sonneneinstrahlung führt im Siegelsberg zu einer sehr frühen Blüte und Reife. Der Name kommt wahrscheinlich von einem einstmaligen Kauf, der mit einem gesiegelten Vertrag abgeschlossen wurde. Der Boden hat sich aus Tonschichten mit einer Lößlehmauflage gebildet und bringt kräftige, fruchtige Rieslinge hervor, die von einer rassigen Säure und einem eleganten Spiel geprägt sind und sich durch ihre Lagerfähigkeit auszeichnen. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Der Weinberg liegt an der Verbindungstrasse von Erbach nach Kiedrich auf der linken Seite. Die Reben stehen auf der Kuppel, der sich sanft nach Südwesten neigenden Hanglage.
Der Begriff Berg und Mark wird im Sprachgebrauch der vergangenen Jahrhunderte als Synonym verwandt. Aus dem althochdeutschen „michil“ und dem mittelhochdeutschen „michel“, was groß oder großes Grundstück bedeutet, wird der Name Michelmark abgeleitet. Die Weinberge bestehen überwiegend aus tiefgründigen teils kiesigen Lössen. In einigen Bereichen findet man tertiäre Mergelböden. Der kräftige Boden ist gut mit Humus durchwirkt. Kalkblasen zwischen den Lagen sorgen für eine mittlere bis hohe Mineralität.
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© Kartografie: Weinatlas Deutschland, HALLWAG Verlag
Der Hohenrain, oberhalb des alten Ortskerns von Erbach, ist eine Südhanglage mit einer leichten Steigung von 10%, was eine Sonneneinstrahlung bis in die Abendstunden hinein garantiert.
Auf der Westseite durch eine drei Meter hohe Mauer begrenzt, liegt der Hohenrain windgeschützt und sehr warm. 1519 wurde die Lage zum ersten Mal als „wingart des reyngen“ erwähnt. 1543 wird sie als am „hohenreine" bezeichnet. Der Begriff „Rain“ bezeichnet einen Hang am Rande einer Flur, womit in diesem Fall die direkte Nachbarschaft des Weinbergs zu den Lagen der Kiedricher Gemeinde gemeint ist. Im Erbacher Hohenrain findet man tiefgründige Lößlehme und tertiäre Mergelböden. VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Weingut Balthasar Ress
Der Nussbrunnen in Hattenheim, eine nach Süd–Südost exponierte Lage, hat ihren Namen von einer Quelle, deren Ursprung heute noch erkennbar ist, und die von Nussbäumen umstanden wurde.
Der Nussbrunnen liegt auf dem unteren Hattenheimer Gewann, angrenzend an den Wisselbrunnen, auf einer Höhe von 87 m über NN und ist vor kalten Nordwinden geschützt. Der tiefgründige Lößboden läßt aufgrund wasserundurchlässiger Schichten im Untergrund die laterale Wasserversorgung zu und garantiert auch in trockenen Jahren einen ausgezeichneten Wasserhaushalt.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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© Weingut Hans Lang
Über den Ursprung des Namens Wisselbrunnen gibt es unterschiedliche Theorien.
Einerseits wird von der Verwandtschaft mit Wiesel oder Wiese gesprochen, andererseits sieht man den Namen im lateinischen Wort "fistula" begründet, was soviel bedeutet wie "die Röhre", und Hinweis auf den dort befindlichen Brunnen gibt. Der Wisselbrunnen ist auf einer Höhe von 100 m über NN gelegen und nach Süd–Südwest exponiert, was für eine optimale Sonneneinstrahlung sorgt. Die leichten tertiären Mergelböden haben eine gute Wasserhaltefähigkeit, wodurch die Trauben auch in sehr trockenen Jahren eine hohe Reife erreichen.
VDP klassifizierte Lage, Auszug aus dem Katalog der VDP-Klassifikation.
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